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Klapfer kombiniert zu Olympia-Bronze

Kombinierer Lukas Klapfer jubelt in Pyeongchang über Bronze!

Klapfer kombiniert zu Olympia-Bronze Foto: © getty

Der Nordische Kombinierer Lukas Klapfer holt bei den Olympischen Spielen Bronze!

Der Steirer startet als Vierter nach dem Springen von der Normalschanze ins 10-km-Langlaufrennen und muss sich am Ende nur dem Deutschen Eric Frenzel und Weltcup-Leader Akito Watabe aus Japan geschlagen geben. Auf Gold fehlen Klapfer 18,1 Sekunden.

Sprung-Sieger Franz-Josef Rehrl fällt auf den 13. Rang zurück.

Für Österreich ist es nach Gold durch David Gleirscher und Marcel Hirscher die dritte Medaille in Pyeongchang.

"Pack es noch gar nicht"

"Ich pack' es noch gar nicht. Ich habe im letzten Anstieg noch einmal alles rausgeholt und dass ich es über die Linie gebracht habe, war unglaublich", freute sich Klapfer nach dem harten 10-km-Langlaufrennen. Bald nach Halbdistanz hatte sich eine vierköpfige Spitzengruppe gebildet, der auch der Norweger Jarl Magnus Riiber angehörte. Dem Quartett gelang es, den zwischendurch schon bis auf zehn Sekunden herangekommenen Weltmeister Johannes Rydzek auf Distanz zu halten.

Frenzel attackierte im Finish erfolgreich und Klapfer ließ Riiber um 4,5 Sekunden hinter sich. Mit dem Vater einer vierjährigen Tochter freuten sich auch seine Teamkollegen. "Es gibt wenige, die es sich mehr verdient haben", sagte Klapfers Zimmerkollege Wilhelm Denifl und Bernhard Gruber meinte, die Medaille würde viel Auftrieb für die weiteren Bewerbe geben. Der Salzburger hatte 2010 mit Bronze von der Großschanze das bisher letzte Olympia-Edelmetall im Einzel für den ÖSV und das Team von Cheftrainer Christoph Eugen geholt.

Klapfer war als starker Läufer abhängig von der Leistung auf der Schanze. Die war diesmal perfekt. Dem Steirer gelang der bisher beste Sprung bei einem Großereignis. Mit einem 109-m-Satz legte er bei unterschiedlich starkem Aufwind mit dem vierten Platz, vier Sekunden hinter Watabe und vier vor Frenzel, den Grundstein zur Medaille und hatte dabei auch das nötige Glück.

Rehrl fällt aus den Top 10

Der Steirer Rehrl hatte als vierter Österreicher bei Winterspielen die Zwischenwertung im Springen gewonnen und den Langlauf voller Euphorie und der Hoffnung auf Edelmetall in Angriff genommen. Doch da musste der 24-jährige Ramsauer die stärkeren Läufer ziehen lassen. "Leider bin ich explodiert, als die Gruppe kam", sagte der Steirer, der einen siebenten Weltcuprang als bestes Resultat erreicht hat, nach dem 13. Platz (1:38,1 Min.)

Für Wilhelm Denifl und Bernhard Gruber war die Chance schon nach dem Springen wegen geringeren Aufwinds dahin gewesen. Mit gut zweieinhalb bzw. fast drei Minuten Rückstand in die Loipe gestartet, blieben dem Duo nur die Platze 20 für Gruber (2:30,7) und 29 für Denifl (2:50,4). Gruber verbesserte sich vom 33. Platz und blickte optimistisch in die Zukunft. "Es stimmt mich positiv, dass die Laufform passt, auf der Großschanze werden Willi und ich unsere Fliegerqualitäten ausspielen."

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Stimmen nach dem Rennen:

Lukas Klapfer: "Ich kann gar nichts sagen. Es war ein wahnsinnig hartes Rennen. Zu viert in die letzte Runde zu gehen, das macht dich nervlich fertig. Ich war so froh, dass ich als Dritter in die letzte Abfahrt runtergekommen bin. Du holst alles aus dem Körper raus - es war nicht mehr viel drinnen, aber es hat Gott sei Dank gereicht. Man träumt als Kleiner oder auch jetzt noch von einer Olympia-Medaille. Ich pack es jetzt noch nicht. Ich hoffe, dass sich der Flow in der Mannschaft noch erweitert."

Eric Frenzel: "Es ist auf jeden Fall eine hart erkämpfte Goldmedaille. Vor vier Jahren bin ich mit einer anderen Situation an den Start gegangen. In diesem Jahr war das Ziel eine Medaille bei den Spielen. Ich habe es heute geschafft, genau am richtigen Punkt zu sein - natürlich auch ein bisschen Glück gehabt. Es ist großartig. Ich wusste, dass ich mich gut fühle. Habe einfach probiert, am letzten Berg nochmal alles rauszuholen. Davor habe ich schon probiert, das Tempo hochzuhalten, damit es für die anderen schwerer wird."

Franz-Josef Rehrl: "Das Gefühl, mit Nummer 1 in die Loipe zu gehen, war überwältigend. Mir hat es fast ein bisschen den Atem genommen beim Rauslaufen. Ich habe probiert, die ersten zwei Runden etwas zu dosieren. Aber es ist leider in die Hose gegangen, ich bin bei der Attacke leider explodiert. Ich habe mein Bestes gegeben, kann mir nichts vorwerfen. Für Lukas taugt es mir voll, ich vergönne es ihm voll."

Bernhard Gruber: "Ich habe schon gesehen, dass es sich die letzten Tage läuferisch gut entwickelt hat. Die Loipe kommt mir eigentlich gut entgegen. Ich habe heute mal den Frust rausgelaufen. Dass die Laufform stimmt, stimmt mich positiv. Für den Luk freut es mich gewaltig. Ich habe ihn mal auf der Gegengerade gesehen und mir gedacht, dass er gut ausschaut. Er war heuer schon richtig gut drauf, er war ein Medaillen-Kandidat. Aber eine Medaille muss erst passieren, die muss man erarbeiten. Das hat er gemacht."

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