Bei Österreichs Skispringern brodelt es nach der Pleite bei den Olympischen Spielen.
Nach der öffentlichen Kritik von ÖSV-Cheftrainer Heinz Kuttin an Gregor Schlierenzauer und Manuel Fettner forderte Schlierenzauer bereits Änderungen.
Auch Stefan Kraft meint: "Wir müssen einen Neustart machen, uns über das Material Gedanken machen, auch über die Bindung und ganz genau schauen."
Für Kuttin ist das Material kein Grund für das schlechte Abschneiden seiner Adler in dieser Saison. "Wir haben nach der vergangenen Saison gleich weitergearbeitet, es hat eine Kleinigkeit an Materialänderungen gegeben, wobei es null Ausrede aufs Material gibt. Wir sind da sehr gut aufgestellt, wir fahren einen super Speed."
Hayböck stellt sich hinter Kuttin
Der Kärntner, der 2014 Alexander Pointner als Cheftrainer im ÖSV nachfolgte, ist sich bewusst, dass auch seine Position zur Diskussion steht.
"Natürlich, ich hinterfrage jeden Tag, ob wir alles richtig machen, ob wir das Team richtig führen", gibt Kuttin zu. "Ich bin halt keiner, der da voll reintuscht jeden Tag. Ich habe eher eine ruhige Art und schlaf einmal drüber."
Während das Verhältnis zwischen Kuttin und Schlierenzauer angespannt zu sein scheint, stellt sich Michael Hayböck hinter den Trainer. "Ich kann mit dem Heinz sehr gut, wir haben da echt etwas weitergebracht die letzten Tage." Köpferollen habe nur bei den Fußballern Tradition. "Meinen eigenen Chefcoach würde ich momentan sicher nicht hergeben wollen", stellt der Oberösterreicher klar.
Schröcksnadel spricht Machtwort
Stefan Kraft äußert sich zur Trainer-Diskussion nur bedingt. "Das ist nicht meine Aufgabe, aber ich glaube, die haben alle auch sehr viel Energie liegen lassen. Das hat sich jeder ganz anders vorgestellt."
ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel schließt personelle Konsequenzen in der laufenden Saison aus. "Ich sage es ganz klar, wir schmeißen den Kuttin nicht raus", wird er in der "Krone" zitiert.
Nach Saisonende sei laut Ernst Vettori, Sportlicher Leiter für Skispringen und Kombination im ÖSV, jedoch alles möglich. "Ausschließen kann man gar nichts - mich inklusive", meint Vettori gegenüber der APA.