Österreichs Snowboardcross-Herren verlassen die Olympischen Spielen in Pyeongchang ohne Medaille.
Alessandro Hämmerle verpasst als bester ÖSV-Boarder als Fünfter seines Halbfinales den Einzug ins Finale und belegt letztlich Rang sieben. Markus Schairer landet nach einem heftigen Sturz im Viertelfinale auf Platz 21. Hanno Douschan (27.) und Lukas Pachner (39.) scheiterten bereits im Achtelfinale.
Gold geht wie 2014 an den Franzosen Pierre Vaultier vor dem Australier Jarryd Hughes und dem Spanier Regino Hernandez.
Schairer im Spital
Für Schairer war der Wettkampf nach einem Sturz im Abschlusstraining schon unter keinen guten Vorzeichen gestanden. Der Ellenbogen schmerzte den Routinier im Bewerb. Nachdem der 30-Jährige das Achtelfinale noch als Dritter überstand, flog er in der Runde darauf spektakulär ab.
Der Ex-Weltmeister knallte aus großer Höhe mit dem Rücken auf den Boden. Schairer wurde danach zu Untersuchungen ins Krankenhaus der Küstenstadt Gangneung gebracht. Über Verletzungen ist derzeit noch nichts bekannt.
Der Bewerb auf dem extrem anspruchsvollen Kurs wird von einigen Stürzen, unter anderem vom späteren Sieger, überschattet. Drei Fahrer, darunter Schairer, müssen mit dem Akia abtransportiert werden.
Hämmerle kämpft mit Tränen
Das seit 2006 olympische Snowboardcross bleibt weiterhin ein fehlendes Puzzlestück in der rot-weiß-roten Erfolgsbilanz bei Winterspielen. Auch der aus österreichischer Sicht am stärksten eingeschätzte Vorarlberger Alessandro Hämmerle verpasste bei guten Wetterbedingungen mit strahlendem Sonnenschein die erste ÖOC-Medaille in dieser Disziplin.
Dabei hatte es für den 24-Jährigen zunächst gut ausgesehen. Seinen Achtelfinallauf meisterte der Vorarlberger mit einem Sieg souverän. Im Viertelfinale kam er als Dritter weiter. Auch in der Vorschlussrunde lag Hämmerle zunächst auf einem Aufstiegsplatz, ehe er durch eine Verkettung unglücklicher Umstände zu Sturz kam. "Jarryd Hughes hat Pierre Vaultier raufgedrückt und dieser dann mich. Das war einfach Boardercross, es war Pech", war der Siebtplatzierte enttäuscht.
Auf das Ende der Medaillenträume reagierte Hämmerle sehr emotional. "Ich muss zugeben, ich habe selten geweint. Aber da sind mir schon die Tränen gekommen", musste er die Niederlage hinnehmen. "Es war einfach eine Riesenenttäuschung für mich. Ich hatte mich super gefühlt."
Hämmerle: "Ich habe gemerkt, ich kann sie schlagen"
Auch nicht gerade von Vorteil war die äußerst hochkarätige Besetzung seiner Heats. Schließlich hatte der Vorarlberger vom Viertelfinale weg gemeinsam in einem Lauf mit Vaultier und Hughes fahren müssen, die später Gold und Silber holten. "Ich habe mir gedacht, das ist wieder typisch, dass ich das Schwerere erwische. Aber wer weiß, was im unteren Raster passiert wäre." Unerreichbar schienen die Kontrahenten dem 24-Jährigen nicht: "Ich habe gemerkt, ich kann sie schlagen."
Hämmerle, dem Rang 24 in den Setzungsläufen die ungünstige Ausgangsposition verschafft hatte, erwies sich in den Duellen Mann gegen Mann als Startrakete. "Der Start war sicher meine Stärke", berichtete er. Die Konkurrenz ließ sich aber nicht abschütteln. "Die Jungs konnten sich im Windschatten gut ransaugen. Und mich hat das Mittelstück etwas gefuchst", konstatierte er.