Ester Ledecka schreibt Sport-Geschichte!
Die Tschechin gewinnt nach ihrem sensationellen Sieg im Super-G bei den Alpinen auch in ihrer Parade-Sportart Snowboard Gold.
Ledecka setzt sich im Parallel-Riesentorlauf vor den beiden Deutschen Selina Jörg und Ramona Hofmeister durch und ist damit die erste Sportlerin, die bei ein und denselben Olympischen Spielen Gold in zwei Sportarten holt.
Österreichs Parallel-Snowboarder gehen leer aus. Für die ÖSV-Damen ist spätestens im Viertelfinale Schluss: Daniela Ulbing scheitert an Ledecka, Ina Meschik unterliegt der Deutschen Ramona Hofmeister.
Julia Dujmovits, Slalom-Olympiasiegerin von 2014, scheitert bereits im Achtelfinale an Takeuchi Tomoka (JPN). Nach dem Aus sorgt die Burgenländerin für eine Überraschung>>>
Karl scheitert im Viertelfinale
Bei den Herren schafft es Benjamin Karl als Einziger ins Viertelfinale, wo er gegen Lee Sangho (KOR) den Kürzeren zieht und somit Rang fünf belegt. Zuvor setzt er sich im Achtelfinale gegen Teamkollege Andreas Prommegger durch. Alexander Payer unterliegt im Achtelfinale Edwin Coratti (ITA), Sebastian Kieslinger scheitert an Stefan Baumeister (GER).
Gold holt der Schweizer Nevin Galmarini vor dem Südkoreaner Lee Sangho und Zan Kosir aus Slowenien.
Karl blickt auf 2022
Im Sommer war es Karl noch schwer gefallen, Olympia in den Fokus zu nehmen. "Familie und Haus sind einfach so viel wert in meinem Leben, dass sich die Frage gestellt hat, wie viel Wert kann mir eine Goldmedaille zusätzlich bringen", sagte der Routinier. Im Herbst habe er die Marschroute dann aber festgelegt: "Ich habe mir gesagt: Kollege, die Goldmedaille fehlt dir noch."
Nun richtete Karl schon unmittelbar nach seinem Viertelfinal-Aus gegen Lokalmatador Lee Sangho den Blick auf Peking 2022. Für das fehlende Olympia-Gold hatte der Niederösterreicher aber auch bereits vor Pyeongchang Raum in der Vitrine geschaffen. "Ich hatte schon Platz gemacht, zwischen meiner Silbernen und Bronzenen. Jetzt bleibt der Platz noch vier Jahre frei", so Karl, der erstmals seit 2009 bei einem Großereignis leer ausging.
Schade findet Karl, dass es für die alpinen Snowboarder in Pyeongchang nur eine Medaillenentscheidung gegeben hat. "Es ist ein Rennen in vier Jahren, wo es bei uns um alles geht. Es wäre nett, wenn der Druck etwas aufgeteilt wäre", sprach der 32-Jährige Klartext.
Mehr Parallel-Bewerbe bei Olympia in Peking?
Im Hinblick auf die nächsten Spiele könnte das Programm aber wieder ausgebaut werden, nachdem es schon in Sotschi zwei Wettkämpfe gegeben hat. "Es wird in China vielleicht sogar drei Bewerbe geben. Die sind da voll dahinter beim Snowboard-Sport", hält er auch eine Aufnahme des Teambewerbs für möglich.
Mit dem neuen Olympiasieger, dem Schweizer Nevin Galmarini, freut sich der Österreicher. "Er ist so ein netter Kerl - bodenständig und respektvoll. Sogar ich vergönne ihm das", meinte Karl, der sich im Achtelfinale gegen seinen Teamkollegen Andreas Prommegger durchgesetzt hatte.
Dass er sich am 9. Dezember vergangenen Jahres einen Bruch des Sprungbeins und zwei Bänderrisse im rechten Sprunggelenk zugezogen hatte, habe jedenfalls keine Auswirkungen auf sein Abschneiden am Samstag gehabt."Die Verletzung war früh genug ausgeheilt, da gibt es keine Ausreden."
Privat wird die kommende Zeit für den Niederösterreicher spannend. Frau Nina, die Tochter des ehemaligen Skifahrers Werner Grissmann, erwartet das zweite gemeinsame Kind. "Ich werde meine Frau zu 100 Prozent einteilen und mich zu 50 Prozent", war Karl schon wieder zu Scherzen aufgelegt.
Riegler setzt Karriere fort
Als einzige Österreicherin scheitert Claudia Riegler nach einem Ausfall im 1. Quali-Lauf.
Claudia Riegler wäre bei den nächsten Olympischen Winterspielen schon 48 Jahre alt. Ein Antreten in Peking darf zwar als unwahrscheinlich angesehen werden, die WM im nächsten Jahr in Park City hat sie aber schon eingeplant. "Die WM nächstes Jahr fahre ich fix", gab die älteste ÖOC-Starterin in Südkorea die Marschroute vor.
Medaillenspiegel Olympia 2018>>>
Snowboard-Medaillenspiegel: