Österreichs Biathlon-Frauen erreichen bei der Olympia-Premiere einer ÖOC-Frauen-Staffel das Mindestziel und landen als Neunte in den Top 10.
Dunja Zdouc, Lisa Hauser, Anna Juppe und Katharina Innerhofer müssen insgesamt drei Mal in die Strafrunde und kommen mit 4:03,7 Minuten Rückstand ins Ziel.
Startläuferin Zdouc hat die beiden Schießen zwar fehlerfrei überstanden, verliert dann aber auf der letzten Runde im Laufen gut 45 Sekunden und übergibt nur als 15. an Hauser. Österreichs Aushängeschild muss einmal nachladen, macht aber acht Plätze gut und übergibt als Siebente an Olympia-Debütantin Juppe.
Juppe läuft zwischenzeitlich auf Platz sechs, fällt nach zwei Strafrunden im Liegend-Schießen auf Platz 15 zurück, übergibt dank fehlerfreiem zweiten Stehend-Schießen aber noch als Zehnte an Innerhofer. Sie kann nach der Strafrunde auf der Schlussrunde noch zulegen und bringt Österreich bei der Olympia-Premiere auf Platz neun.
Gold geht erstmals an die Schwedinnen. Linn Persson, Mona Brorsson sowie Hanna und Elvira Oeberg mischen von Beginn weg vorne mit und leisten sich insgesamt nur sechs Nachlader. Zwölf Sekunden dahinter holt Russland trotz einer Strafrunde und sieben Nachladern Silber, Bronze geht dank starker Leistung von Schlussläuferin Denise Hermann an Deutschland (0+6/+37,4).
Überraschend leer gehen die Norwegerinnen aus. Das Team um die dreifache Olympiasiegerin Marte Olsbu Roeiseland muss sich nach zwei Strafrunden von Tiril Eckhoff mit Platz vier begnügen. Auf Bronze fehlen letztlich 13 Sekunden.
Zdouc: "Das war richtig am Limit"
n der Besetzung Dunja Zdouc, Hauser, Anna Juppe und Katharina Innerhofer glückte der Start. Die nach langwieriger Corona-Pause verspätet nach China gereiste Zdouc blieb am Schießstand fehlerfrei, verlor dann aber auf der letzten Runde im Laufen gut 45 Sekunden und übergab nur als 15. an Hauser.
"Ich habe geschaut, dass ich mich irgendwie zur Übergabe rette und nicht zu viel Zeit verliere. Weil ich einfach gemerkt habe: lang darf das Rennen nicht mehr dauern, das war schon richtig am Limit", sagte die in Tirol lebende Kärntnerin Zdouc, die nach ihrem 6-km-Auftritt minutenlang völlig ausgepowert im Ziel lag. "Es hat sich angefühlt wie 20 Laktat in den Füßen. Ich wollte aufstehen, aber es ist nicht gegangen."
Hauser musste einmal nachladen, machte acht Plätze gut und übergab als Siebente an Juppe. Mit den schnellsten Läuferinnen aber konnte die Tirolerin erneut nicht mithalten. "Ich bin fast erschrocken, dass die Russin (Kristina Rezowa, Anm.) so eine gute Laufzeit gehabt hat", sagte die Massenstart-Weltmeisterin. "Auf sechs Kilometern eine Minute zu verlieren, ist zu viel, da stellen sich bei mir gerade einige Fragezeichen auf."
Hauser ist wie Innerhofer im abschließenden Massenstart am Samstag am Start. Ihre gute Freundin Julia Schwaiger fehlte am Mittwoch als etatmäßige Nummer drei. Statt ihr absolvierte die 22-jährige Juppe einen läuferisch ansprechenden, mit zwei Strafrunden im Liegend-Schießen aber auch unglücklichen Auftritt. "Die Trainer treffen die Entscheidungen, wir Athleten haben da nichts mitzureden. Sie haben sich sicher ihren Teil dabei gedacht", sagte Hauser zur Aufstellung.
Innerhofer führte das ÖOC-Team von Platz 15 noch auf das angestrebte einstellige Ergebnis. Die im Liegend-Anschlag bei dieser Olympia-Ausgabe weiter komplett fehlerfreie Salzburgerin musste nach dem Stehend-Schießen ein insgesamt drittes Mal in die Strafrunde.