Machtdemonstration von Alexander Bolshunov im Skiathlon (15 km klassisch, 15 km Skating) zum Auftakt der Herren-Langlaufbewerbe in Peking.
Der Russe, der gleich zu Beginn des Rennens zu Sturz kommt, deklassiert im Skating-Teil den Rest des Feldes und holt mit 1:11 Minuten Vorsprung Gold vor seinem Landsmann Denis Spitsov. Bronze geht an den Finnen Iivo Niskanen (+2:00,2).
Eine herbe Enttäuschung setzt es für das norwegische Team, das zum Auftakt leer aus ausgeht. Hans Christer Holund wird Vierter, Paal Goldberg Fünfter. Johannes Klaebo muss sich mit Platz 40 zufriedengeben. Der 2018-Olympiasieger Simen Hegstad Krüger fehlt corona-bedingt.
Vermeulen mit starkem Olympia-Debüt
Ein starkes Olympia-Debüt liefert Mika Vermeulen ab. Der einzige Österreicher im Feld belegt mit 4:30,2 Minuten Rückstand den 16. Platz.
Bis zur Halbzeit und kurz vor dem Skiwechsel hält sich Vermeulen konstant in den Top 20, danach ist er für das Live-Timing unsichtbar. Vermeulen ist aber nicht ausgeschieden, sondern hat offenbar Probleme mit seinem Transponder. Er hält sich aber weiterhin ausgezeichnet und in den Top 20.
"Es war brutal hart, es war das härteste Rennen, das ich je gelaufen bin", sagt Vermeulen in einer ersten Reaktion im ORF. "Ich bin einfach megaglücklich."
"Ich bin einfach voll happy, es war so hart ab Sekunde eins. Dass ich doch schon den Inhalt habe, obwohl ich noch relativ jung bin, dass ich da am 30er schon voll bis zum Schluss mithalten kann, gibt mir schon brutal viel Selbstvertrauen." Im Finish distanzierte er auch den Briten Andrew Musgrave, seinen Trainingspartner in der Vorbereitung. "Im Sommer ist er mir auch nicht davongelaufen."
Obwohl ihm das sonst fremd ist, sei er diesmal vor dem Start nervös gewesen. "Aber es wäre auch komisch, wenn es bei Olympia nicht so wäre." Sein Ziel sei gewesen, wegen des Windes nie alleine zu laufen. "Da muss man dann vielleicht ein Alzerl mehr investieren, auch wenn es dann noch mehr kostet in dem Moment. Aber alleine laufen ist da tödlich", meinte der Wahl-Norweger. Sonst heißt es, im Skiathlon gut aufzupassen. "Man reagiert einfach, und heute habe ich gut reagiert."
"Bei den nächsten Spielen weiß man dann ganz genau, was das Ziel bei mir ist"
Das Ergebnis sei einfach "traumhaft. Ich habe aber gewusst, was ich drauf habe, das habe ich abrufen können. Es ist auch eine Bestätigung vom ganzen Jahr, vom Sommer. Ich weiß, ich kann die Leute fordern. Und wenn das im Wettkampf auch gelingt, bei den Olympischen Spielen noch dazu, dann ist das schon schön." Dass er sogar den großen Johannes Hösflot Kläbo (30./+9:06,0) distanziert hat, wollte Vermeulen nicht überbewerten. Der sei sicher ganz auf den Sprint fokussiert.
Die Leistung von Stadlober habe dem gebürtigen Niederländer nicht unbedingt mehr Antrieb gegeben, habe ihm aber etwas Anderes klar gemacht. "Es hat sich gezeigt, dass wir als Österreicher genauso um die Medaillen mittun. Und die Teri (Stadlober, Anm.) macht dann auch dann noch die Medaille", sagte Vermeulen zur APA, um Großes anzukündigen: "Bei den nächsten Spielen weiß man dann auch ganz genau, was das Ziel bei mir ist."
Der 22-jährige Steirer hat mit den 15 km klassisch am 24. Februar noch einen zweiten Bewerb auf dem Programm.