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Medaillenhoffnung Lamparter: "Spaß statt Druck"

"Ohne Erwartungen" geht Weltcup-Leader in den Großschanzen-Wettbewerb:

Medaillenhoffnung Lamparter: Foto: © GEPA

Überaus gerüstet gehen Österreichs Kombinierer in die Olympia-Bewerbe von der Großschanze.

Lukas Greiderer ist durch Rang drei in der Normalschanzen-Konkurrenz sowieso motiviert. Johannes Lamparter, Franz Josef Rehrl und Mario Seidl haben das Sprung-Training mitbeherrscht.

Auf dem großen Bakken lässt sich am Dienstag (9 Uhr MEZ) leichter ein vernünftiger Bonus für den 10-km-Langlauf (12 Uhr) holen, zu der laut ÖSV-Coach Christoph Eugen "Pflicht-Medaille" soll Zuwachs kommen.

Lamparter hatte an seinem vierten Rang bei seinem Olympia-Debüt zu schlucken, nun nahm sich der Weltcup-Führende wohl zum Selbstschutz aus der Favoritenrolle und schiebt andere da hinein. "Ich habe keine Erwartungen, möchte so viel Spaß wie möglich haben. Es sind genügend andere Starter da, die richtig stark sind. Ich will so viel Power wie möglich reinhauen und genießen, bei Olympia starten zu dürfen. Wenn ich ohne Medaille heimfahre, ist es so."

Der Tiroler hat in den Trainings-Sessions freilich mit den Ton angegeben. Die Aussichten sind nicht schlecht, dass Lamparter für die Loipe eine bessere Ausgangsposition als "auf der Kleinen" hat.

"Es gibt auch noch Luft nach oben. Und ich kann gelassener hingehen, weil ich weiß, auf der Großen fühle ich mich wohler", ließ er wissen. "Springerisch sind wir auf der Großen sicher stärker als auf der Kleinen", sprach Lamparter auch für die Teamkollegen.

"Brocken Arbeit" vor Seidl

Seidl zählt zu diesem Kreis. Der Salzburger kam für Martin Fritz in die Mannschaft, nicht zum ersten Mal nach einer Nichtberücksichtigung für die Normalschanze.

"Ich war schon immer ein Mann für die Großschanze", erklärte der Salzburger. Mit dem mächtigeren Teil der "Snow Ruyi" habe er sich gleich angefreundet. "Es ist eine Fliegerschanze. Man kann in der Luft noch sehr viel herausholen. Ich möchte einen Topsprung zeigen und dann in der Loipe all out."

(Text wird darunter fortgesetzt.)

Für den 29-Jährigen ist ein Vorsprung vom Sprung essenzieller für ein gutes Endergebnis als für Lamparter. Und das gilt auch für Rehrl. "Wenn ich so meine ein bis eineinhalb Minuten auf die guten Läufer habe, ist alles drinnen", wusste der Steirer. "Für eine Medaille liegt aber schon ein Brocken Arbeit vor mir. Im Wettkampf kommt es auf einen Sprung an, der muss sitzen. Ich bin auch ein bisschen abhängig von Leistungen von anderen Athleten."

Denn es müsse neben seiner Leistung auch der Rennverlauf passen. "Die guten Läufer müssen eher weiter hinten sein und ich vielleicht einen zweiten zum Mitlaufen haben", skizzierte der 28-Jährige sein Wunschszenario. "Ich halte schon den Ball flach, auch wenn meine Erwartungen hoch sind. Aber ich brauche ein bisschen Schützenhilfe." Und in etwa so eine Langlaufleistung wie im ersten Bewerb, als er Neunter wurde: "Für meine Verhältnisse bin ich voll gut gelaufen."

Greiderer quetscht Teamkollegen aus

Bei Greiderer aber lief es noch viel besser. Mit einer starken Vorstellung hat sich der Tiroler die Bronzene geschnappt. Ganz zurück in den Flow ist der 28-Jährige im Großschanzentraining aber nicht gekommen, am Montag lief es jedoch besser. "Noch nicht ganz gut, aber das muss es auch nicht, Meine Stärke ist eher in der Loipe", gab er zu bedenken. Von den Teamkollegen hatte er sich jedenfalls Schanzen-Tipps geholt: "Ich habe sie ausgequetscht, worauf es ankommt."

Trainer Eugen ließ nach der Montag-Einheit wissen, dass auch wegen der gefallenen Temperaturen noch etwas beim Material probiert wurde, bei den Einstellungen und den Anzügen. Der 45-Jährige ist auf einen harten Wettkampf eingestellt. "Ich hoffe, dass wir ein Wörtchen mitreden können, wir wollen noch einmal drauflegen." Für den Langlauf werde ein eher harter, stumpfer Schnee erwartet.

Neuigkeiten gab es auf der Corona-Front. So hat Jarl Magnus Riiber am Sonntag die Quarantäne verlassen. Ob er am Dienstag antreten wird, war vorerst offen. Fix mit dabei wird Kristjan Ilves sein, der Este hat auch schon zwei Trainingstage hinter sich. Bei den Deutschen wurde Ersatzmann Manuel Faißt ins Team genommen und Terence Weber abgemeldet. Eric Frenzel ist noch isoliert, aber für den Teambewerb noch ein Thema.

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