Der Normalschanzen-Dritte Lukas Greiderer steht noch im Bann seiner Bronze-Leistung vom Mittwoch.
Der Kombinierer wirkte zum Auftakt der Großschanzen-Trainingstage durch seinen Coup nicht beflügelt, vielmehr habe ihm die Wettkampfspannung gefehlt. "Vielleicht bin ich da vom Typ her zu gemütlich", vermutete der Tiroler am Samstag nach seinen ersten, mittelprächtigen Versuchen vom großen Bakken in Zhangjiakou.
Mit dem Medaillengewinn sei sehr viel Druck von ihm abgefallen. "Dieses Bronze ist schon etwas Besonderes. Das wird mein Leben lang ein besonderer Tag sein und jetzt ist es noch so frisch", sagte Greiderer. "Man realisiert und checkt es nicht so ganz, das kommt wahrscheinlich erst im Sommer. Es ist alles noch irgendwie im Traum. "Am Tag nach dem Rennen sei er fertig im Kopf gewesen. "Das war total komisch. Es geht mir auch körperlich gar nicht so gut."
Er glaube aber, dass er das Feuer wieder bekomme und sich "für die Große" motivieren werde. Motiviert wäre er auch, sollte Teamkollege Franz Josef Rehrl eine Medaille holen. Dann dürfte Greiderer nämlich dem Steirer die Haare abscheren. Am Mittwoch war das - basierend auf einer gegenseitigen Wette aus der Vorbereitung im Jänner - umgekehrt der Fall. Greiderer: "Bei ihm ist mehr Material oben. Ich glaube, das wird eine richtig geile Frisur."
Auch wenn er selbst für die Siegerehrung beim Friseur im Olympischen Dorf hat nachbessern lassen, erkannte der 28-jährige Greiderer bei Rehrl durchaus Talent beim Haareschneiden: "Wenn es mit dem Kombinieren nichts mehr ist beim FJ (Rehrls Spitzname, Anm.), dann kann er in der Ramsau einen Friseursalon aufmachen."