Norwegen ist die dominierende Nation bei den Olympischen Winterspielen in Peking - und sorgt für einen neuen Olympia-Rekord!
Die Goldmedaille für Johannes Thingnes Bö im Biathlon-Massenstart der Männer Peking zu Rekordbewerben für die Norweger gemacht. Therese Johaug setzt am Schlusstag noch eine Medaille drauf und schraubt die Marke weiter nach oben.
16 Mal Gold - so viel hat noch keine Nation zuvor bei Winterspielen gewonnen. Medaillenspiegel>>>
Der bisherige Rekord lag bei 14, unter anderem von Norwegen und Deutschland 2018 sowie Kanada in Vancouver 2010 aufgestellt.
Die meisten Goldmedaillen bei Olympischen Winterspielen:
Gold | Nation | Spiele |
---|---|---|
16 | Norwegen | 2022 Peking |
14 | Norwegen | 2018 Pyeongchang |
14 | Deutschland | 2018 Pyeongchang |
14 | Kanada | 2010 Vancouver |
13 | Norwegen | 2002 Salt Lake City |
13 | Sowjetunion | 1976 Innsbruck |
12 | Deutschland | 2002 Salt Lake City |
12 | Deutschland | 1998 Nagano |
11 | Deutschland | 2006 Turin |
11 | Russland | 1994 Lillehammer |
11 | Sowjetunion | 1988 Calgary |
11 | Sowjetunion | 1964 Innsbruck |
Die Dichte der Norweger ist dabei so groß, dass sie Ausfälle von Favoriten verkraften konnten: Jarl Magnus Riiber in der Nordischen Kombination konnte nach seiner Covid-19-Erkrankung zwar antreten, war aber nicht annähernd in der Lage, seiner im Weltcup wiederholt gezeigten Vormachtstellung gerecht zu werden.
Und bei Simen Hegstad Krüger im Langlauf gibt es über 50 km noch die Chance auf Gold, wie fit er nach der Corona-Infektion ist, bleibt abzuwarten.
Boe auf Björndalens Spuren
Bei aller Vielfalt der Norweger ragt aber ein Athlet heraus: Johannes Thingnes Boe gewann im Biathlon am Freitag den Massenstart und holte in Peking damit zum vierten Mal Gold.
Damit stellte er die Marke seines Landsmannes Ole Einar Björndalen ein, der das gleiche Kunststück im Biathlon 2002 bei den Spielen in Salt Lake City zuwege brachte. "Ja, das ist sicher etwas zum Erinnern, auch wenn wir wahrscheinlich am Wochenende noch eine gewinnen. Ich habe auf der letzten Runde daran gedacht, dass es cool ist, der Typ zu sein, der die 15. Goldene macht", kommentierte Boe.
Für Boe selbst war es die insgesamt fünfte Goldene bei Olympischen Winterspielen, damit liegt er in der ewigen Bestenliste der Wintersportler auf Rang Zwölf. Auch diese Liste wird von Norwegern angeführt: Blörndalen, Marit Björgen und Björn Dählie (beides Langläufer) holten jeweils acht Goldene.
Noch erfolgreicher als Boe, Björndalen und die Eisschnellläuferin Lidija Pawlowna Skoblikowa, die 1964 in Innsbruck ebenfalls viermal Gold bei einer Ausgabe der Winterspiele holte, war nur der US-Amerikaner Eric Heiden. Er siegte 1980 in Lake Placid fünfmal.
Das macht die Norweger so dominant
Doch was macht die norwegische Dominanz aus? "Wir sind gut in Sportarten, bei denen es viele Bewerbe gibt. Und das macht es möglich, viele Medaillen zu gewinnen", lieferte Tore Övrebö, norwegischer Delegationsleiter, eine Erklärung. Dazu arbeite man im Spitzensport sehr professionell.
Und viele norwegische Athleten verfolgten auch eine langfristige Strategie, um sich auf die Höhenlage der Wettkampfstätten bei den Spielen vorzubereiten. "Einige Sportler haben viel mehr ihres Grundlagentrainings in der Höhenlage gemacht als andere", sagte Övrebö.