Die neueste Quotenplatz-Kalkulation für die Olympischen Spiele in Peking sorgt beim ÖSV für Sorgenfalten. Denn aktuell sollen für die ÖSV-Männer nur noch neun Startplätze zur Verfügung stehen, die Frauen haben weiterhin elf.
Das ist auf der Webseite des Internationalen Skiverbandes (FIS) einsehbar. Als einzige Männer-Nationalmannschaft hat derzeit nur die Schweiz elf Plätze und damit das Maximalkontingent (22 Plätze, weil auch bei Damen elf) zur Verfügung.
"Das Problem haben nicht nur wir in Österreich. Das Qualifikationssystem ist im Grunde explodiert. Die Qualifikation wird in drei Stufen vorgenommen. Die erste Stufe ist sehr leicht zu erreichen - da muss man um die 4000. der FIS-Rangliste sein. Da haben sich viele Nationen gesagt - 'das versuchen wir'", erklärt ÖSV-Sportdirektor Anton Giger.
Von den zur Verfügung stehenden Plätze seien somit 79 schon belegt, führt Giger im ORF-Interview weiter aus. "Dazu hat man die Alpin-Quote von 320 auf 306 Plätze gekürzt. Am Ende sind für die besten Skifahrer viel zu wenig Plätze übriggeblieben. Es kann nicht sein, dass bei Olympia Podestfahrer aus Österreich (7 Männer/9 Frauen), Frankreich (9/7) oder Italien (9/7) nicht mitmachen können, weil die Quotenberechnung explodiert ist und nicht mehr funktioniert hat."
Ob sich die Quote mit den Hahnenkammrennen in Kitzbühel und bis zur Nominierung am Montag noch ändern kann, scheint derzeit offen. Giger sieht den internationalen Skiverband in der Pflicht: "Das muss die FIS jetzt regeln und lösen - und ich bin frohen Mutes, dass das passieren wird."
Laut FIS-Website sind derzeit 85 Nationen für die alpinen Rennen in der Olympia-Quotenplatz-Kalkulation gelistet. Darunter zum Beispiel Länder wie Bolivien, Kolumbien, Eritrea, Indien, die Philippinen und Osttimor mit je einem Startplatz.
Von den etablierten Ski-Nationen ist nicht nur Österreich durch diese Quotenregel betroffen. Italien hat bei den Männer gar nur sieben Quotenplätze - damit wird es unmöglich, dass Italien in allen Disziplinen die Topfahrer nach Peking schicken kann. Die USA verfügen bei den Männern auch nur über sechs Plätze.