Was für ein Olympia-Tag!
Dank Gold durch Johannes Strolz und Alessandro Hämmerle und Silber durch die Team-Staffel der Rodler reiht sich der 10. Februar 2022 in die Liste der erfolgreichsten rot-weiß-roten Olympia-Tage ein. Genau wie schon der Dienstag, an dem Österreich durch Matthias Mayer, Benjamin Karl und Daniela Ulbing ebenfalls zwei Mal Gold und einmal Silber holte.
Gibt es weiter einen derartigen Medaillenregen für die ÖOC-Athleten, scheint auch ein neuer Rekordtag nicht ausgeschlossen.
Österreichs bislang medaillenreichster Olympia-Tag ist ein unvergessener.
Der 20. Februar 2006 bleibt mit drei Mal Gold und zwei Mal Bronze der erfolgreichste Tag für rot-weiß-rote Sportler in der Olympia-Geschichte.
Die erfolgreichsten österreichischen Olympia-Tage der Nachkriegszeit:
3 Gold - 0 Silber - 2 Bronze (20. Februar 2006 in Turin): Nie zuvor hat es für Österreich bei Olympischen Spielen drei Goldmedaillen (Benjamin Raich, Michaela Dorfmeister, Skispringer-Team) gegeben. Den Auftakt macht Raich, der im Riesentorlauf in Sestriere gewinnt. Dorfmeister erobert nur wenig später im Super G der Damen in San Sicario ihre zweite Goldmedaille. Den goldenen Schlusspunkt setzt am Abend das Springer-Team mit Andreas Widhölzl, Martin Koch, Andreas Kofler und Thomas Morgenstern von der Großschanze in Pragelato. Bronze sichern sich zudem Hermann Maier im Riesentorlauf und Alexandra Meissnitzer im Super-G.
2-1-2 (9. Februar 1992 in Albertville): Die Abfahrer und Skispringer des ÖSV sowie Eisschnellläuferin Emese Hunyady sorgen für den bis dahin erfolgreichsten Tag für Österreich in der Olympia-Geschichte. Der aktuelle ÖSV-Vizepräsident Patrick Ortlieb gewinnt die Abfahrt, Ernst Vettori das Springen von der Normalschanze. Martin Höllwarth holt hinter Vettori Silber, Günther Mader in der Abfahrt Bronze. Hunyady gewinnt über 3.000 m ebenfalls Bronze.
2-1-2 (22. Februar 2014 in Sotschi): Dank Gold von Mario Matt (Alpin-Slalom) und Julia Dujmovits (Snowboard-Parallel-Slalom), Silber von Marcel Hirscher im Slalom sowie jeweils Bronze durch Benjamin Karl (Snowboard-Parallel-Slalom) und die Biathlon-Staffel (Christoph Sumann/Daniel Mesotitsch/Simon Eder/Dominik Landertinger) dürfen sich Österreichs Sportfans am vorletzten Tag der Spiele in Sotschi ebenfalls über fünf Medaillen freuen.
2-1-0 (8. Februar 2022 in Peking): Der erste rot-weiß-rote Doppelgold-Tag in Peking. Matthias Mayer gewinnt im Super-G und damit bei seinen dritten Olympischen Spielen zum dritten mal Gold. Snowboarder Benjamin Karl krönt seine Karriere mit Gold im Parallel-Riesentorlauf und wird damit zum ältesten österreichischen Winter-Olympiasieger. Silber im Snowboard-PGS geht an Daniela Ulbing.
2-1-0 (10. Februar 2022 in Peking): So wie zwei Tage davor gibt es Gold im Ski alpin und im Snowboard. 34 Jahre nach seinem Vater Hubert triumphiert auch Johannes Strolz in der alpinen Kombination. Eine dreiviertel Stunde später gewinnt sein Vorarlberger Landsmann Alessandro Hämmerle im Snowboard-Cross. Die Rodler Madeleine Egle, Wolfgang Kindl und Thomas Steu/Lorenz Koller schließen den Tag mit Silber in der Team-Staffel ab.
2-0-1 (3. Februar 1956 in Cortina d'Ampezzo): Erstmals gibt es für Österreich bei Winterspielen zwei Goldmedaillen an einem Tag. Alpin-Star Toni Sailer, der davor schon Riesentorlauf und Slalom gewonnen hat, vollendet mit seinem Triumph in der Abfahrt seinen Gold-Hattrick. Die Eiskunstläufer Sissy Schwarz/Kurt Oppelt gewinnen danach Gold im Paarlauf, Anderl Molterer holt zudem Abfahrts-Bronze.
2-0-0 (17. Februar 1980 in Lake Placid): Zwei der größten heimischen Sportler der Geschichte schlagen an einem Tag zu. Nach zweimal Silber in Sapporo 1972 fährt Annemarie Moser-Pröll mit dem Sieg in der Abfahrt doch noch Olympia-Gold ein. Im Skispringen von der 70-m-Schanze siegt Toni Innauer.
Bei Sommerspielen gab es zwei Tage mit jeweils zweimal Gold für Österreich, allerdings noch vor dem Zweiten Weltkrieg. Am 29. Juli 1928 in Amsterdam gewannen die Gewichtheber Franz Andrysek (Feder) und Hans Haas (Leicht). Am 8. August 1936 in Berlin siegten Gregor Hradetzky (Kajak-Einer) und Adolf Kainz/Alfons Dorfer (Kajak-Zweier).