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Olympia-Pisten in Peking sind Neuland für alle

Russi baute für Peking 2022 die Pisten "Rock", "Ice River" und "Rainbow":

Olympia-Pisten in Peking sind Neuland für alle Foto: © getty

Elf Kilometer Ski-Pisten und drei Liftanlagen stehen der schneesportbegeisterten chinesischen Bevölkerung im 2019 eröffneten Skigebiet des Xiaohaituo Mountains nördwestlich von Peking zur Verfügung.

Normalerweise, denn längst sind die Anlagen für die Olympischen Spiele gesperrt. Matthias Mayer, Alexander Aamodt Kilde, Mikaela Shiffrin und Co. betreten dabei Neuland, Videoaufnahmen geben ungefähre Kenntnis der Topografie. Der Schnee soll jenem in Nordamerika gleichen.

Mayer weiß, dass es auf der Abfahrtstrecke "im oberen Teil ein bisserl wellig dahingeht", dann komme ein längerer steilerer Hang und zum Schluss noch einmal "ein Gleitstückerl ins Ziel". Interessant sehe das aus, findet der Kärntner.

Bernhard Russi - der Olympiasieger von 1972 - konzipierte die Abfahrtsstrecke in Yanqing gemeinsam mit seinem eidgenössischen Landsmann Didier Defago. Beat Feuz und Marco Odermatt soll sie entgegenkommen, sagte Russi Schweizer Medien. "Die Piste ist auf beide zugeschnitten. Nicht beide haben an den gleichen Stellen Vorteile."

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Im ersten Abschnitt mit den Hochgeschwindigkeitskurven habe Feuz Vorteile. "Die erste Schlüsselstelle mit vier engen Richtungsänderungen kommt Odermatt entgegen. Im Mittelteil mit den Sprüngen sind sie gleichauf. Im Schlussteil mit den vielen Kurven sehe ich wiederum Odermatt im Vorteil", erklärte Russi.

Der große Konkurrent von Franz Klammer bei Olympia in Innsbruck 1976 fügte hinzu: "Aber es gibt neben Feuz und Odermatt nach wie vor ein paar andere Verdächtige. Es gibt mindestens ein halbes Dutzend Top-Favoriten. Ich denke an Matthias Mayer, an Vincent Kriechmayr oder auch an Dominik Paris."

Die Doppel-Olympiasiegerin Michaela Dorfmeister merkt im Winter-Talk bei LAOLA1 an, dass der Wind - speziell im ersten Teil der Strecke auf dem offenen Bergrücken - immer wieder feinen Sand auf die Piste weht, der dem Belag und den kanten der Rennskier ordentlich zusetzen soll.

Skigebiet heißt offiziell und übersetzt Nationales Alpinzentrum

Skigebiet heißt offiziell und übersetzt Nationales Alpinzentrum
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Kritiklos passierte der Bau des Skigebietes in der atemberaubenden Waldregion, in der die geschützten Arten Steinadler, Kaiseradler, Amurleopard und Schwarzstorch leben, nicht. Erst musste der Schutzumfang des Beijing Songshan National Nature Reserve angepasst werden, das Projekt wurde schließlich 2017 genehmigt. Die Anlage heißt offiziell und übersetzt "Nationales Alpinzentrum".

Im Februar 2020 waren Weltcup-Rennen geplant, die wegen der beginnenden Coronavirus-Pandemie aber abgesagt wurden, auch 2021 war kein Test-Event möglich. Der Internationale Skiverband in der Person von FIS-Speed-Renndirektor Hannes Trinkl reiste als Vorhut bereits dieser Tage nach Peking an.

Mit dabei sind aus Kitzbühel auch einige hocherprobte Vorläufer, die als Testpiloten über die Piste gehen werden, was bei der Kurssetzung helfen soll und dazu dienen wird, nochmals abzuschätzen, ob die Sprünge nicht zu weit gehen.

Herren-Abfahrt startet auf 2.179 m - das Ziel befindet sich auf 1.285 m

Drei der vorhandenen Pisten werden für die olympischen Bewerbe genützt, höchster Startpunkt ist am Gipfel des Berges - jener für die Männer-Abfahrt in 2.179 m Höhe, das Ziel liegt auf 1.285 m, die Streckenlänge wird mit 2.950 m angegeben.

Die Frauen starten ihr schnellstes Rennen bei 2.050 m und haben 2.620 m vor sich. Auf dieser "Rock" genannten Strecke finden auch die beiden Super-G und die Kombi-Abfahrten statt.

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Die in der Nähe liegende Strecke für die technischen Bewerbe Slalom und Riesentorlauf heißt "Ice River". Der höchste Punkt dieser Piste ist jener des Riesentorlauf-Starts der Männer in 1.920 Meter, der Zielraum für beide Riesentorläufe und die Slaloms befindet sich auf 1.500 Meter.

Die kurze Strecke für den Teambewerb zum Abschluss der Medaillen-Entscheidungen im Skigebiet - dieser steigt am Samstag, dem 19. Februar - wurde mit dem Namen "Rainbow" versehen.

Angenehm und hilfreich für alle Athleten und Athletinnen: Vom Speed- und Technik-Zielraum geht es jeweils per Gondel direkt ins Olympische Dorf.

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