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SILBER! Mirjam Puchner jubelt im Super-G

Salzburgerin mit Traum-Finish zur Medaille im Super-G! Schweizerinnen räumen ab:

SILBER! Mirjam Puchner jubelt im Super-G Foto: © GEPA

Österreichs Medaillenlauf bei den Olympischen Spielen geht weiter! Mirjam Puchner jubelt zum Auftakt des 7. Tages über Silber im Super-G.

Die Salzburgerin legt mit Nummer drei auf dem von ÖSV-Trainer Florian Scheiber gesteckten Kurs vor.

Ihre Zeit wird nur noch von Lara Gut-Behrami geknackt. Die Schweizerin fängt Puchner dank einer perfekten Fahrt im technischen Mittelteil ein. Im Flachstück vor dem Ziel ist Puchner deutlich schneller - am Ende fehlen der Salzburgerin 22 Hundertstel auf Gold.

Ergebnis des Super-G>>>

Für die Schweiz ist es die erste Olympia-Goldmedaille im Super-G der Damen.

"Wusste nicht, ob es weitergeht" - das sagt Puchner nach Silber>>>

14. Medaille für ÖOC in Peking

Puchner holte schon die 14. Medaille für das ÖOC-Aufgebot bei den Winterspielen. Super-G-Silber hatte es auch vor vier Jahren durch Anna Veith gegeben.

Die Salzburgerin ist neben Sigrid Wolf (1988), Michaela Dorfmeister (2006) und Andrea Fischbacher (2010) eine von vier österreichischen Super-G-Olympiasiegerinnen (2014).

Puchner jubelte über Silber. "Ich bin mega-happy, das hätte ich nie erwartet", erklärte die Speed-Spezialistin. Sie hatte sich im Training in China nach eigenen Worten zunächst schwergetan.

"Dass es so aufgeht, ist unglaublich", meinte die Rennläuferin aus St. Johann, die sich vor der WM 2017 in St. Moritz einen Unterschenkelbruch zugezogen und sich danach noch mehrmals verletzt hatte.

Tippler vergibt Gold in Zielkurve

Mit Michelle Gisin als Dritter jubelt eine weitere Schweizerin auf dem Podest. Die 28-Jährige hat im Duell mit Tamara Tippler hauchdünn um 3 Hundertstel die Nase vorne.

Tippler liegt bis zur letzten Zwischenzeit auf Medaillenkurs, hat da nur 8 Hundertstel Rückstand auf Gut-Behrami. Ein Fehler bei der Einfahrt in den Zielschuss wirft sie aber zurück.

Cornelia Hütter belegt mit 0,68 Sekunden Rückstand Rang 8. Die Siegerin von Garmisch-Partenkirchen hat kurz vor dem Start ein Hoppala, wie sie danach berichtet: "Mir ist am Start der Anzug gerissen. Ich mache den immer spät zu - da ist er gerissen. Ist natürlich blöd - aber ich habe probiert, den Fokus zu halten."

Medaillenspiegel>>>

Stimmen zum Super-G:

Mirjam Puchner (Silber): "Ich bin megahappy, ich checke das noch gar nicht so. Das hätte ich mir nie erwartet, ich habe mir diese Tage hier schwergetan, dass es heute so gut aufgeht, ist unglaublich. Ich bin schon mit dem Gefühl hergekommen, dass ich weiß, ich kann mithalten. Ich wusste, dass ich es draufhabe, aber es muss erst einmal aufgehen. Die Medaille hat brutales Gewicht, es war so schwer die letzten Jahre, ich war teilweise schon so am Ende, dass ich nicht gewusst habe, geht es noch weiter oder nicht. Ich habe letztes Jahr und heuer die Freude wieder mehr zurückbekommen. Das ist schon die Belohnung für alles, was die letzten Jahre war. Ich habe viel Unterstützung bekommen, dafür muss ich Danke sagen. Dass ich mit Silber heimfahre, ist ein Wahnsinn."

Christian Mitter (ÖSV-Frauen-Rennsportleiter): "Es freut mich für die Speed-Gruppe. Wir waren schon wieder knapp dran, dass es so richtig kracht, aber man darf nicht frech werden, wir sind froh. Es war absolut einiges drinnen, sie haben es wirklich probiert, Mirjam und Tamara, aber auch die Conny. Das taugt mir schon, wenn eine Chance nicht leichtfertig vergeben wird, sondern sie haben es wirklich bis zum Schluss probiert und für die Miri ist es sich ausgegangen. Miri hat es runtergebracht, sie hat es auf den Punkt gebracht, ihr bestes Super-G-Resultat, bei so einem Rennen, das muss man anerkennen."

Michelle Gisin (Bronze): "Das Warten war ziemlich wild für mich. Aber ich musste mir dann sagen: Ich habe meine Leistung gebracht. Es war superknapp, die Tami ist nur 3 Hundertstel hinten. Es ist einfach verrückt - nach dem Sommer, nach allem, was gewesen ist. Im Sommer musste mich mein Freund die Treppen manchmal raufziehen. Ich bin spazieren gegangen - einen Kilometer in 20 Minuten. Da denkst du dir: Wie sollst du da wieder rauskommen. Dass ich jetzt hier bei Olympia dabei bin, ist wunderschön. Dass ich um Medaillen mitkämpfen kann, ist wunderschön. Einfach verrückt."

Tamara Tippler (4. Platz): "Prinzipiell bin ich schon glücklich mit meinem Skifahren, leider habe ich im Flachen eine gescheite 'Schnalzen' bekommen. Das war sehr bitter, es hat es da extrem nach außen geschoben. Es ist schwierig, es tut schon in meinem Herzen ein bisschen weh, weil für einen vierten Platz ist man nicht da. Hut ab, cool für die Miri, wenigstens hat es eine runtergebracht. Ich freue mich wirklich für sie von ganzem Herzen. Aber natürlich für mich tut es mir selber leid, das ist schon bitter. Viele Topfavoriten sind auch hinten angekommen. Es hilft nichts, ich sehe meine Sachen positiv, das Skifahren passt, aber davon kann man sich jetzt nichts kaufen."

Cornelia Hüter (8. Platz): "Mir ist am Start der Rennanzug gerissen, das war ein bisschen komisch. Ich habe geschaut, dass ich das ausblende. Ich bin teilweise nicht schlecht Skigefahren, aber ich bin einfach nicht ganz auf Zug gekommen und habe das Tempo nicht mitgenommen. Natürlich zählt eins, zwei, drei. Blöd, wenn das mit dem gerissenen Reißverschluss genau jetzt passiert, das war natürlich nicht ideal, aber that's life."

Ariane Rädler (20. Platz): "Wahrscheinlich hätte ich viel mehr riskieren können, aber im Nachhinein ist man immer gescheiter. Im Flachen habe ich eine extreme Packung bekommen. Miri hat das so gut erwischt, da ist man vorne dabei, ich bin es leider nicht."

Österreichs bisherige Olympia-Medaillen im Super-G:

Medaille Olympia Läuferin
GOLD (4):
1988 Calgary: Sigrid Wolf
2006 Turin: Michaela Dorfmeister
2010 Vancouver: Andrea Fischbacher
2014 Sotschi Anna Fenninger
SILBER (3):
1998 Nagano: Michaela Dorfmeister
2018 Pyeongchang Anna Veith
2022 Peking Mirjam Puchner
BRONZE (3):
1998 Nagano: Alexandra Meissnitzer
2006 Turin: Alexandra Meissnitzer
2014 Sotschi Nicole Hosp

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