news

Anna Gasser verpasst Medaille im Slopestyle

Kärntnerin geht im Slopestyle-Finale "all in" - aber finaler Kicker kostet Edelmetall.

Anna Gasser verpasst Medaille im Slopestyle Foto: © getty

Knapp vorbei ist auch daneben! Anna Gasser bleibt im Slopestyle-Finale der Olympischen Spiele in Peking ohne eine Medaille.

Die Kärntnerin geht wie angekündigt "all in"! Ihr Run hat von den Tricks her Gold-Potential - allerdings kann sie ihre Sprünge nicht stehen. Im ersten und zweiten Versuch stürzt sie jeweils bei der Landung am zweiten Kicker.

Im dritten Versuch kann sie die ersten beiden Kicker landen - beim dritten Sprung überdreht sie aber leicht, kann sich zwar gerade noch auf der Kante halten. Aber die verwackelte Landung kostet eine Medaille. Mit 75,33 Punkten belegt die 30-jährige Olympiasiegerin 2018 im Big Air den 6. Rang.

Olympia-Premiere für Neuseeland

Gold geht an Zoi Sadwoski Synnott (NZL). Die Top-Favoritin liegt nach dem 2. Run "nur" auf Rang zwei - im letzten Versuch gelingt ihr aber ein Top-Lauf. Mit 92,88 Punkten gewinnt die Neuseeländerin überlegen vor der US-Amerikanerin Julia Marino (87,68) und Tess Coady (AUS/84,15). 

Damit holt Sadwoski Synnott die erste Goldmedaille bei Winterspiele für Neuseeland!

Olympiasiegerin Jamie Anderson geht diesmal leer aus. Die US-Amerikanerin bringt keinen fehlerfreien Run in die Wertung und landet auf Rang neun. 2014 und 2018 hat Anderson den Slopestyle bei Olympia jeweils gewonnen.

"Dann reicht das fürs Podium"

"Es war echt knapp, wenn ich diese letzte Landung gut stehe, reicht es fürs Podium", sagte Gasser. "Ich habe gewusst, ich muss 'all in' gehen, das habe ich gemacht. Deshalb kann ich mir gar nichts vorwerfen."

Natürlich sei eine Medaille das Ziel gewesen, der Nachgeschmack sei ein wenig bitter. "Mich hat's ja fast niedergehaut, wenn wir ehrlich sind. Ich hab voll gefightet, dass ich nicht niedersitze, wenn ich das schön lande, sind das locker zehn Punkte mehr."

Dies hätte bei 75,33 Punkten für Gasser Bronze eingebracht, der Score der drittplatzierten Australierin Tess Coady lautete 84,15. Die Qualifikations-Beste Synnott fing mit einem Traumlauf als letzte am Start stehende Athletin mit 92,88 Punkten die US-Amerikanerin Julia Marino (87,68) noch ab. Titelverteidigerin Jamie Anderson aus den USA ging diesmal leer aus und wurde nur Neunte.

Blick auf Big Air gerichtet

Gasser kann sich nun bereits auf ihren zweiten Einsatz im Big Air konzentrieren, dort hatte sie vor vier Jahren in Pyeongchang Gold gewonnen. Sie übersiedelt nun in die Hauptstadt Peking, wo die Ausgangslage auf der einzigen permanenten Big-Air-Schanze weltweit doch "ein bissl" eine andere sei.

"Im Big Air bin ich doch stärker als im Slopestyle. Meine Stärke sind meine Sprünge und die Luft. Im Big Air ist nur Luft." Ihren Zugang könne sie aber nicht verändern. "Man muss auch im Big Air voll riskieren, wenn man Top drei sein will."

Risiko wird nicht belohnt

Nach dem ersten Durchgang noch Siebente, gelang Gasser auch mit ihrem zweiten Final-Run keine Verbesserung, sie fiel auf Position 11 zurück.

Die Kärntnerin wagte über die Kicker mit viel Geschwindigkeit viel, konnte aber jeweils einen "Backside Double-Cork 1080" nicht stehen und stürzte. In ihrem letzten Lauf kam sie zwar bis und über den letzten Kicker, bei der Landung eines "Frontside Double Underflip 900 Indy" blieb sie aber hängen.

Gasser genießt den Wettkampf

Kurz darauf war sie dennoch Teil der Jubeltraube, die sich um die Medaillenträger gebildet hatte. "Alle, die am Podium stehen, haben sich das auch komplett verdient. Wir sind auch alle Freundinnen", wird im Freestyle-Lager der olympische Gedanke der Völkerverständigung gelebt.

"Solange man mit seinem Fahren zufrieden ist, geht es gar nicht so um die Medaillen, sondern dass man seine beste Leistung zeigen kann", strich Gasser hervor. "Es war ein cooles Finale mit so guten Runs von den Mädels - es ist viel weitergegangen in den letzten acht Jahren. Das haben wir auf großer Bühne zeigen können."

Medaillenspiegel Olympia 2022>>>

Olympia-Planer - alle Termine>>>

 

Snowboard Frauen, Slopestyle:

1. Zoi Sadowski Synnott (NZL) 92,88 Punkte
2. Julia Marino (USA) 87,68
3. Tess Coady (AUS) 84,154 
4. Laurie Blouin (CAN) 81,41
5. Reira Iwabuchi (JPN) 80,03
6. Anna Gasser (AUT) 75,33

Kommentare