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ÖSV-Boarder: Kein "Blödsinn", also Rekord-Olympia

Die ÖSV-Boarder jubeln schon jetzt über ihre erfolgreichsten Spiele!

ÖSV-Boarder: Kein Foto: © GEPA

Im Münster von Schruns läuteten zu Ehren von Olympiasieger Alessandro Hämmerle gegen 8:30 Uhr sogar fünf Minuten spontan die Glocken. Der Schlussgong für Österreichs Snowboarder bei ihren Rekord-Spielen ist aber noch nicht erklungen.

Drei Medaillen bei Olympia bedeuten bereits Einbrett-Sparten-Rekord, erstmals überhaupt steuerten auch die Boardercrosser Edelmetall zur aktuell erfolgreichen Gesamtbilanz bei.

"Es gibt Sparten, die haben viel mehr Bewerbe und haben weniger Medaillen", stellte Julian Lüftner nach "Blech" trotzdem mit einigem Stolz fest. Zuvor hatten Benjamin Karl (Gold) und Daniela Ulbing (Silber) im einzigen Bewerb der Race-Boarder zugeschlagen.

Noch ist aber nicht Schluss: Mit der olympischen Mixed-Premiere im Cross am Samstag sowie den zwei Big-Air-Events der Freestyler um Anna Gasser und Clemens Millauer bieten sich weitere Gelegenheiten für Medaillenzuwachs.

Endlich alle fit!

Im Mittelpunkt stand am Donnerstag natürlich die historische erste Boardercross-Medaille durch Hämmerle. "Aus der Statistik mache ich mir nichts", lachte dann ausgerechnet Cheftrainer Thomas Greil. "Wir hatten bis jetzt bei Olympischen Spielen noch nie eine wirklich gesunde Mannschaft am Start."

"Diesmal war es sehr realistisch, dass wir vorne mitmischen - wenn nicht wieder irgendein Blödsinn passiert"

Cheftrainer Thomas Greil

Greil, seit 2003 im Weltcup-Trainerstab der Crosser dabei, erinnerte daran, dass sich Markus Schairer vor Vancouver 2010 bei den X-Games verletzte. "In Sotschi waren überhaupt alle verletzt." Und in Südkorea sei es nicht viel anders gewesen. "Es war immer irgendwie der Wurm drinnen. Diesmal war es sehr realistisch, dass wir vorne mitmischen - wenn nicht wieder irgendein Blödsinn passiert."

Angesichts dieser Vorgeschichte des seit 2006 olympischen Boardercross meinte der Vorarlberger Lüftner: "So viele Vorarlberger haben sich nie belohnt bei Olympia. Von der Medaille können sich einige ein paar Stückl abbrechen."

Der "Team-Effort" macht's aus

Auch jene vom aktuellen Team. Hämmerle lobte den "Team-Effort" überschwänglich. Es schien absolut ernst gemeint. Die Mannschaft zeichne ein brutaler Teamgeist aus, bestätigte Trainer Greil. Und eine individuelle Stärke, weil sie einander pushen würden. "Es war im Prinzip mit allen Vier irgendwie zu rechnen."

Das war an der Reaktion der nominellen Nummer vier Lukas Pachner deutlich zu erkennen, der nach dem Achtelfinal-Out minutenlang im Ziel vor sich hingrantelte. "Es wäre viel mehr möglich gewesen, die Strecke wäre mir gelegen." Fast unterging angesichts des Austro-Doppels im Finale das schnelle Aus von Jakob Dusek, dem Vorlauf-Dritten und Weltcup-Dritten.

Lüftner verpasste Bronze wegen eines Fehlers in der vorletzten Kurve. "Es wäre zu kitschig gewesen. Ich habe es in der Hand gehabt." Die Freude über die Leistung überwog den Ärger. "Ich habe mich von einem Top-15-Fahrer kontinuierlich nach vor gearbeitet. Es zeigt mir, dass die Arbeit, die ich mache, Früchte trägt."

"Izzi" Hämmerle sei ein absolut verdienter Champion, sagte Lüftner. "Der ist seit Jahren so konstant. Er ist ein Vorbild - körperlich wie geistig. Von ihm wurde quasi Gold erwartet. Dass er es so rockt, ist megagut."

Hämmerle befreite sich selbst von der Erfolgslast. "Es fällt ein Riesendruck von der Schulter weg." Dennoch war am Donnerstag noch Ausdauer gefragt, es galt einen Medienmarathon zu bestreiten. "Das hat einige Körner gekostet heute, ich spüre es auch jetzt in den Füßen. Ich werde morgen sicher viel am Rad verbringen." Statt radelnd wurde Hämmerle tags darauf im Shuttle-Bus gesichtet: Das Finale in der Halfpipe samt Olympia-Abschied von Shaun White wurde vom Team gemeinsam vor Ort beäugt.

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