Das Comeback von Marcel Hirscher ist nicht gerade das Lieblings-Thema von Henrik Kristoffersen. Das wird vor dem Weltcup-Auftakt in Sölden (Sonntag, 10 Uhr im LIVE-Ticker) deutlich.
Auf die beiden Rückkehrer Hirscher und Lucas Braathen angesprochen, sagt der Norweger:
"Um ehrlich zu sein, ist es mir egal. Für den Skisport im Allgemeinen mag es gut sein, aber ich kümmere mich nicht wirklich darum. Ich kümmere mich um mein Skifahren, denn ich kann nicht beeinflussen, was andere Leute tun."
Kaum Training mit Hirscher
Wie gut in Form Hirscher und Braathen sind, werde letztlich die Stoppuhr zeigen, sagt Kristoffersen. Direkte Vergleiche mit seinem "Chef" und jahrelangen Konkurrenten hatte er in der Saisonvorbereitung kaum.
"Ich habe mein Programm absolviert, er seines. Ich war in Argentinien, er in Neuseeland", erklärt der Slalom-Weltmeister von 2023, der sich vor dem Saisonstart "in guter Form" fühlt.
Ähnliches berichtet Van-Deer-Kollege Timon Haugan. Er habe im April das letzte Mal mit Hirscher trainiert, noch bevor der achtfache Gesamtweltcup-Sieger sein Comeback offiziell gemacht hat.
Sowohl Hirscher als auch Kristoffersen und Haugan haben ein eigenes Team rund um sich. Ein Austausch findet regelmäßig statt.
"Gemeinsam am Produkt Verfeinerungen vorzunehmen und sich auszutauschen auf der Ebene, ist einfach cool. Henrik war mein größter Konkurrent für sehr lange Zeit und jetzt arbeiten wir im gleichen Team und für die gleiche Sache, dass wir so schnell wie möglich Skifahren", sagte Hirscher zuletzt bei "ServusTV" über seine Markenkollegen Kristoffersen und Haugan.
Hirscher-Start in Sölden? "Ich habe keine Insider-Infos"
Ob Hirscher am Sonntag in Sölden am Start stehen wird, wollen sowohl Kristoffersen als auch Haugan am Donnerstag nicht preisgeben.
"Ich habe in der Zeitung gelesen, dass zuerst vermeldet wurde, dass er startet und dann doch wieder nicht. Ich habe keine Ahnung, ich habe keine Insider-Infos", sagt Kristoffersen auf LAOLA1-Nachfrage und verweist auf Haugan: "Er weiß mehr als ich."
Doch auch Haugan will oder kann keine Auskunft geben: "Als ich das letzte Mal mit Ferdl (Hirscher; Anm.) gesprochen habe, wussten sie noch nicht, ob Marcel startet. Sie mussten noch einige Dinge herausfinden."
Ob Hirscher in Sölden in den Weltcup zurückkehrt, soll am Freitag endgültig bekanntgegeben werden.
Kriechmayr: "Gegenüber Marcel bin ich ein kleiner Fisch"
Kein Problem mit dem Trubel um Hirscher hat mit Vincent Kriechmayr einer seiner Ex-Kollegen.
"Marcel ist der erfolgreichste alpine Sportler, den es in der Geschichte gibt. Er hat unglaublich viel Erfolge für Österreich geholt. Ich bin happy, dass er wieder zurück ist", meint der Speed-Spezialist und stellt sein Licht unter den Scheffel: "Der Marcel ist ein Big Player, und gegenüber dem Marcel bin ich ein kleiner Fisch."
Kriechmayr betont, er sehe die neu geschaffene Möglichkeit der Wildcard für verdiente Ex-Athletinnen und -Athleten positiv. "Ich höre sehr viel Kritik gegenüber der Wildcard, ich bin absolut anderer Meinung", erklärt der Oberösterreicher.
Er gebe zwar zu, dass die Athleten nicht gefragt worden seien, sondern "unsere Athletenvertreter sind gefragt worden, die Information ist nicht an uns weitergegeben worden". Der Grundgedanke aber, "dass Athleten wie Hirscher oder möglicherweise Vonn mit einer Startnummer nach der 30 starten, ist ein völlig richtiger Schritt".
Was passiert, wenn Hirscher schneller fährt als Kristoffersen? Diese Frage hat sich die 3er-Gondel gestellt: