Marcel Hirscher lässt mit einer geheimnisvollen Aussage aufhorchen.
Bislang sprach der 28-jährige Ski-Star stets davon, dass nach der im Oktober beginnenden Saison 2017/18 Schluss sein könnte. Ob sich an diesem groben Plan etwas getan hat? "Schon, ich bin jetzt noch unschlüssiger und sehr hin- und hergerissen", sagt der sechsfache Gesamtweltcupsieger bei einem Medien-Termin in seiner Heimat Annaberg.
Sorgen müssen sich seine Fans aber keine machen, denn es klingt eher danach, als könnte er sich nun doch eine längere Karriere vorstellen: "Jetzt fahre ich einmal die nächste Saison, dann muss man es ohnehin Jahr für Jahr entscheiden. Den Punkt, an dem es dich nicht mehr freut, spürst du und dann macht es keinen Sinn mehr. Bei mir ist er definitiv nicht da, im Gegenteil."
Davon hängt die weitere Karriere ab
Abhängig von gewissen Erfolgen sei dies aber nicht. Weder Olympia-Gold, noch der Rekord von Hermann Maier von 54 Weltcupsiegen (Ewige Bestenliste) haben Einfluss auf die Entscheidung. "Wenn ich es schaffen sollte, wäre es super. Ich muss aber nicht. Ich muss kein einziges Weltcup-Rennen mehr gewinnen. Selbst dann könnte niemand sagen, dass ich nichts gewonnen habe", begründet der Salzburger.
Viel mehr hängt die Fortsetzung der aktiven Laufbahn von anderen Faktoren ab. Die Freude am Skifahren, an der täglichen Arbeit, müsse vorhanden sein. Hirscher: "Eigentlich ist es ja genial, das muss im Vordergrund stehen. Es gibt natürlich Tage, an denen es nicht so passt. Aber die Freude muss überwiegen."
Sonst habe es keinen Sinn mehr - dann müsse man schnell einen Schlusstrich ziehen. Hirschers Vorhaben war es stets, am Höhepunkt abzutreten.
Hirscher spricht erstmals über Pläne danach
Was der sechsfache Weltmeister nach der aktiven Karriere vor hat, stand bislang in den Sternen.
Nun äußert sich Hirscher erstmals zu Plänen für das Leben danach. "Ich glaube nicht, dass ich in den Familienbetrieb einsteigen werde. Momentan sind viele coole Geschichten am Laufen, ich hatte erst wieder ein Meeting", verrät er, bleibt aber zugeknöpft: "Es könnte wieder in die Richtung Skifahren gehen. Das könnte etwas werden, darauf freue ich mich schon. Mehr darf ich nicht verraten."
"Es könnte wieder in die Richtung Skifahren gehen. Das könnte etwas werden, darauf freue ich mich schon. Mehr darf ich nicht verraten."
Überraschende Worte, galt ein Verbleib im Ski-Zirkus doch bislang als eher unwahrscheinlich. "Ich habe in den zehn Jahren sehr viel gelernt. Ich hätte mir als junger Läufer gewünscht, dass mir jemand mehr Stabilität und Sicherheit gibt. Wenn man das schon erlebt hat, kann man es weitergeben. Jungen Talenten oder Erwachsenen etwas weitergeben, macht mir Spaß", zeigt sich Hirscher Feuer und Flamme von der Idee, seinen Erfahrungsschatz - in welcher Form auch immer - weiterzugeben.
Er wolle auch mit gewissen Gewohnheiten brechen: "Meiner Meinung nach ist es nicht nötig, dass kleine Kinder nur durch die Stangen fahren. Da verlieren sie den Spaß, das ist mein Zugang. Der Skisport fährt sehr lange schon das gleiche Modell."
Hirscher könnte also auch neben der Strecke zum Revolutionär werden. Das ist jedoch Zukunftsmusik, denn noch liegt sein Fokus auf den Rennpisten dieser Welt. Wer weiß, wie lange noch...