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Manuel Feller: Von Jamaika auf den Boden der Realität

Nach dem Weltcup-Finale samt Kugel-Gewinn hob Manuel Feller nach Jamaika ab - und verlobte sich. Zurück in der Heimat wurde ihm alles ein bisschen zu viel.

Manuel Feller: Von Jamaika auf den Boden der Realität Foto: © GEPA

Barfuß und Badehose statt Skischuhe und Rennanzug.

Manuel Feller gehört zu der Sorte Wintersportler, die im Sommer nur ungern an die kältere Jahreszeit denken.

"Ich will vom Kopf her ein bisschen wegkommen vom Winter", erklärt der Tiroler.

Deshalb plaudert Feller beim Medientermin des ÖSV-Technik-Teams am Wörthersee, wo ganz Sommer-like Wasserski am Programm stand, auch gerne über seinen Urlaub auf Jamaika.

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Verlobung in der Karibik

Direkt nach dem Ende der Saison, die für den 31-Jährigen die bisher beste seiner Karriere war und im Gewinn der Slalom-Kugel gipfelte, hob Feller gemeinsam mit Freundin Selina, seinem Cousin und dessen Freundin ab auf die Karibik-Insel.

"Wir haben die Insel erkundet, waren beim Karneval in Kingston und haben ein bisschen Party gemacht. Natürlich waren wir auch viel am Strand."

Für Feller war es die insgesamt fünfte Reise nach Jamaika, für seine Freundin Selina die erste. Und eine, die sie wohl nie vergessen wird.

Denn Feller stellte die Frage aller Fragen. Unter Wasser hielt der Ski-Star um die Hand seiner Selina an.

"Ich habe schon länger gewusst, dass ich das mache, es war nur nie der richtige Zeitpunkt da", erzählt der zweifache Vater. "Kurz davor hat es schon ein bisschen gekribbelt. Ich bin froh, dass sie mit 'Ja' geantwortet hat." Die Vermählung soll im kommenden Frühjahr steigen.  

"Es war dann fast ein bisschen zu viel"

Das Hoch(zeits)-Gefühl aus dem Urlaub hielt allerdings nur kurz. Wieder in der Heimat überrollte Feller eine Lawine an Terminen. In seiner Heimat Fieberbrunn tragen jetzt ein Weg und eine Skipiste seinen Namen. Der Kugel-Gewinner war vielerorts gefragt, auch das gehört zum Sportler-Dasein. 

"Als ich nach Hause gekommen bin, bin ich gleich mal auf den Boden der Realität zurückgeholt worden", sagt Feller. "Ich bin von einer Ecke in Österreich zur nächsten gefahren, musste die ganzen Termine abarbeiten. Es war dann fast ein bisschen zu viel. Der Effekt des Urlaubs war gleich wieder Geschichte..."

Bei all der Hektik um seine Person und die Kristallkugel habe er den "depperten" Glasbecher – wie ihn Marcel Hirscher einst nannte - angeschaut und für einen Moment sogar verflucht, gesteht Feller.

"Gleichzeitig habe ich dann die Momente in Saalbach zurückgeholt, da zieht es mir eine Gänsehaut auf. Es war unglaublich. Solche Momente hätte ich gern nochmal, von daher war es dann nicht schwierig, mich zu motivieren."

Heim-WM? "Da denkt man manchmal: Boah, scheiße..."

Mittlerweile ist es wieder ruhiger geworden, ist Feller wieder voll im Trainingsmodus.

Es wird Kraft und Kondition für die lange Ski-Saison geschunden, ehe es gegen Ende des Sommers Richtung Übersee und dort erstmals wieder auf Schnee geht.

Es soll eine gute Basis für den Winter gelegt werden, der mit der Heim-WM in Saalbach-Hinterglemm ein großes Highlight parat hält.

Die Heim-WM ist es auch, die Feller dazu bringt, doch noch über den Winter zu sprechen.

"Ich versuche, das (die WM; Anm.) so lange wie möglich von mir fernzuhalten und mich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren – und das ist aktuell Konditionstraining. Aber natürlich kommt das Thema immer wieder auf, vor allem in Sitzungen. Da denkt man sich dann schon manchmal: Boah, scheiße... Ich möchte bei der Heim-WM schon was zeigen!"

"Was zeigen" heißt konkret, Edelmetall holen.

"Im Slalom ist es eher möglich, dass es die Medaille ganz oben ist. Da haben aber wahrscheinlich auch mehr Leute was dagegen, im Slalom ist die Dichte einfach größer", so Feller. "Im Riesentorlauf gibt’s einen, der fast nicht zu schlagen ist (Marco Odermatt; Anm.). Da wäre es ein Erfolg, wenn ich Silber oder Bronze hole."

Allzu viele Gedanken will Feller daran aber noch nicht verschwenden. Er genießt lieber noch den Rest des Sommers...

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