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Ski-Weltcup: Eine traurige erste Halbzeit

Die erste Hälfte der Weltcup-Saison ist um: Viele Absagen, noch mehr Verletzungen. Diese wirken sich auch auf den Kugel-Kampf aus. Eine Zwischenbilanz:

Ski-Weltcup: Eine traurige erste Halbzeit Foto: © GEPA

Der Ski-Jänner voll mit Klassikern und einem Monster-Programm ist geschlagen. Zeit, eine Zwischenbilanz zu ziehen.

Normalerweise hätte der Weltcup jetzt genau Halbzeit, was die Anzahl der Rennen betrifft. Diese wurde jedoch gleich zu Beginn des Winters minimiert.

Aus den ursprünglich 45 geplanten Rennen sind bei Männern Stand jetzt 39 geworden, bei den Frauen immerhin 41.

Nach einer Absagen-Flut zu Beginn der Saison häuften sich zuletzt wieder die Meldungen, dass Rennen nicht ausgetragen werden können. Sowohl die Speed-Rennen der Männer in Chamonix als auch jene der Frauen in Garmisch fielen den warmen Temperaturen zum Opfer.

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Viele Absagen, noch mehr Verletzungen

Apropos Opfer: Solche forderte der bisherige Winter in Hinblick auf Verletzungen verhältnismäßig viele. Die Ausfalls-Liste könnte gut und gerne auch jene der Kristallkugel-Gewinner sein.

Mikaela Shiffrin, Petra Vlhova, Corinne Suter, Joana Hählen, Valerie Grenier, Marco Schwarz, Aleksander Aamodt Kilde und Alexis Pinturault sind nur die bekanntesten Namen. Sie alle erwischte es mehr oder weniger schlimm, für den Großteil ist die Saison bereits vorbei. 

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Eine mehr als traurige Bilanz der ersten Saison-Hälfte. Die Ausfälle wirken sich auch auf den Kampf um die Kristallkugeln aus. 

Odermatt mit Mega-Vorsprung im Gesamt-Weltcup

Vor allem bei den Männern sorgte der Kreuzbandriss von Marco Schwarz dafür, dass aus einem Duell um den Gesamtweltcup eine One-Man-Show von Marco Odermatt wurde – sofern dieser gesund bleibt, was zu hoffen ist.

Der Schweizer führt 16 Rennen vor Schluss mit sage und schreibe 722 Punkten Vorsprung auf den Franzosen Cyprien Sarrazin. Schwarz, der seit Ende Dezember außer Gefecht ist, liegt hinter seinen Landsleuten Manuel Feller und Vincent Kriechmayr noch immer an der fünften Stelle.

Enges Duell in der Abfahrt

Viel spannender ist da schon das Duell um die Abfahrts-Kugel. Hier trennen Marco Odermatt und Shootingstar Cyprien Sarrazin nach sieben von neun Rennen lediglich sechs Punkte.

ÖSV-Duo als Odermatt-Jäger im Super-G

Im Super-G ist Odermatts Vorsprung komfortabler: Der Schweizer führt zwei Rennen vor Schluss 121 Punkte vor Vincent Kriechmayr bzw. 168 vor Raphael Haaser.

Odermatt auch im RTL auf Kurs

Im Riesentorlauf sind zwar erst fünf von elf Rennen absolviert, Odermatts Vorsprung von 215 Punkten auf den Kroaten Filip Zubcic bzw. 274 auf den Slowenen Zan Kranjec in seiner Paradedisziplin wird den Olympiasieger und Weltmeister aber ruhig schlafen lassen.

Feller greift nach Slalom-Kugel

Der Slalom ist die einzige Disziplin, in der ein Österreicher führt. Der dreifache Saisonsieger Manuel Feller hat nach exakt der Hälfte der geplanten zwölf Rennen 440 Punkte auf dem Konto, erster Verfolger ist nach seinen Triumphen in Kitzbühel und Schladming Linus Straßer mit 308 Zählern. Der Norweger Timon Haugan hat als Dritter bereits 212 Punkte Rückstand auf Feller. 

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Kugel-Vitrine für Gut-Behrami unverhofft weit offen

Im Gegensatz zu den Männern ist in Punkto Gesamtweltcup bei den Frauen mehr Spannung drin, das liegt jedoch nicht zuletzt an der verletzungsbedingten Pause von Mikaela Shiffrin.

Unverhofft hat sich für Lara Gut-Behrami die Vitrine zum großen Glasbecher zuletzt leicht geöffnet.

Nach ihren Siegen im Super-G in Cortina und im Riesentorlauf am Kronplatz liegt die Gesamtsiegerin von 2015/16 nur noch 95 Punkte hinter Shiffrin, die nach ihrem Sturz vorerst noch zum Zuschauen verdammt. 

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Venier jagt Speed-Queen Goggia

In der Abfahrt hat sich Stephanie Venier mit zuletzt konstant guten Leistungen auf den zweiten Platz nach vor geschoben. Auf Leaderin Sofia Goggia fehlen der Tirolerin vier Rennen vor Schluss nur mehr 89 Punkte.

Hütter im Super-G-Duell mit Gut-Behrami

Im Super-G geht es noch enger zu. Nach fünf von zehn geplanten Rennen führt Lara Gut-Behrami gerade einmal zehn Punkte vor Conny Hütter, rund 65 Zähler dahinter lauern Federica Brignone und Sofia Goggia.

Auch im RTL ist Gut aktuell die Beste

Auch im Riesentorlauf hat Lara Gut-Behrami die Nase vorne. Nach acht von elf Rennen beträgt ihr Vorsprung auf Federica Brignone 85 Punkte. Sara Hector ist mit 133 Zählern Rückstand Dritte. Eine Österreicherin sucht man in den Top Ten der Disziplinen-Wertung vergebens. 

Shiffrin hat schon eine Hand an der Slalom-Kugel

Der Slalom-Weltcup ist hingegen quasi entschieden, sollte Mikaela Shiffrin nach ihrer Verletzung nicht komplett auslassen. Die US-Amerikanerin führt drei Rennen vor Saisonende 228 Punkte vor Lena Dürr. Das hochklassige Duell mit Petra Vlhova (505 Punkte) fand ein vorzeitiges Ende.


Schweiz greift nach Triple im Nationencup

Und dann wäre da ja noch der prestigeträchtige Nationencup. Hier ist die Schweiz in der Gesamtwertung auf dem besten Weg zum nächsten Sieg, die Eidgenossen führen mit 966 Punkten vor Österreich, Dritter ist Italien (-2.615 Punkte).

Bei den Männern liegen Marco Odermatt & Co. ebenfalls an der Spitze, 782 Punkte vor Rot-Weiß-Rot sowie Frankreich (-1.592).

Bei den Frauen führt die Schweiz angeführt von Lara Gut-Behrami "nur" 184 Punkte vor Österreich sowie Italien (-544).

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