news

ÖSV-Heimvorteil? Sölden ist bereit wie lange nicht

Diskussionen um den frühen Saison-Start wird es heuer kaum geben. Die Bedingungen in Sölden sind sogar so gut, dass es fürs ÖSV-Team exklusive Trainings gibt.

ÖSV-Heimvorteil? Sölden ist bereit wie lange nicht Foto: © GEPA

Da ist sie wieder, die Zeit des Jahres, in der Nachnamen vor Vornamen genannt werden und in der man aufs Händeschütteln aus Selbstschutz höflich verzichtet.

Die Winter-Saison steht vor der Tür.

Heute in zwei Wochen geht in Sölden das erste Ski-Weltcup-Rennen über die Bühne. Am 26. Oktober läuten die Frauen mit dem Riesentorlauf auf dem Rettenbachferner den Heim-WM-Winter ein, einen Tag später ziehen die Männer nach (alle Rennen im LIVE-Ticker).

Bedingungen in Sölden "hervorragend wie seit Jahren nicht"

Hat man in den vergangenen Jahren um diese Zeit meist unter den viel zu hohen Temperaturen gestöhnt, hat es das Wetter heuer gut mit dem Ötztal gemeint. Frau Holle ist bereits in die Saison gestartet.

Die Schneebedingungen sind "hervorragend wie seit Jahren nicht", berichtet ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer.

Diskussionen um den frühen Saisonstart wird es heuer wohl kaum geben. Stattdessen werden in diversen Whatsapp-Gruppen stolz Bilder von den verschneiten Gipfeln verschickt. Die Verantwortlichen schmelzen beim Anblick dahin. Den Unterschied zwischen Wetter und Klima kennt man beim ÖSV mittlerweile aber zum Glück.

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Die momentane Schneeauflage auf dem Rettenbachferner bietet "so viel Platz für die Publikumspiste wie lange nicht mehr", berichtet Scherer.

Der ÖSV-Generalsekretär verteidigt in diesem Zusammenhang auch die Arbeiten am Gletscher im Vorjahr – man erinnere sich an die Bilder der Bagger am Berg.

"Durch die Zertrümmerung des großen Gesteins benötigen wir nun wesentlich weniger Schnee – und damit Ressourcen - , um eine tolle Trainings- und Rennpiste anbieten zu können", erklärt Scherer.

Exklusive Trainings für den ÖSV

Die gute Schneelage sorgt nicht nur für schöne Winterbilder, sondern auch für regen Trainingsbetrieb am Rettenbachferner.

Die nationale und internationale Ski-Elite schwingt sich im Ötztal auf die neue Saison ein. Das ÖSV-Team, das auch im Pitztal trainiert, genießt dabei Heimvorteil.

"Wir haben seit langer Zeit wieder drei exklusive Trainingstage am Rettenbachferner für unser Team. Damit können wir unseren AthletInnen die bestmögliche Rennvorbereitung bieten", sagt Scherer.

 Jetzt liegt es an den ÖSV-AthletInnen, das in gute Ergebnisse umzumünzen.

"Wir brauchen nicht damit zu rechnen, dass sie ganz vorne mitfahren"

Für den Auftakt in Sölden sind noch fünf Startplätze (zwei Männer, drei Frauen) offen.

Bei den Männern wird es in Abwesenheit des rekonvaleszenten Marco Schwarz vor allem an Manuel Feller liegen, für einen gelungenen Auftakt in den Heim-WM-Winter zu sorgen.

Neben dem Tiroler können Stefan Brennsteiner, Raphael Haaser sowie Patrick und Lukas Feurstein mit einem Fixplatz rechnen. Auch Vincent Kriechmayr plant aktuell einen Start beim Auftakt-Riesentorlauf.

"Wir sind bei den Männern noch ziemlich dezimiert. Beim Blacky (Schwarz; Anm.) hat sich der Saisonstart leider verschoben. Joshua Sturm hat sich eine Muskelverletzung zugezogen, er fällt für Sölden auch aus", sagt ÖSV-Alpinchef Herbert Mandl.

Bei den Frauen sind Julia Scheib, Stephanie Brunner, Franziska Gritsch, Katharina Liensberger und Ricarda Haaser vor der internen Quali am Donnerstag (17. Oktober) gesetzt.

"Da sind wir generell dünn aufgestellt", weiß Mandl um die fehlenden Podestläuferinnen im Riesentorlauf. "Da geht es darum, dass sie sich gut platzieren. Dass sie ganz vorne mitfahren, damit brauchen wir nicht zu rechnen, das wäre verfrüht."

Sölden ist bereit – ob es das ÖSV-Team auch ist, wird sich in zwei Wochen zeigen.

30 Jahre Sölden - 49 legendäre Siegerinnen und Sieger

Kommentare