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So will Katharina Liensberger zurück an die Spitze

Auf neuem Weg zur "alten" Katharina Liensberger: Die Vorarlbergerin verrät nach der verkorksten letzten Saison ihre Pläne für die Rückkehr in die Welt-Elite.

So will Katharina Liensberger zurück an die Spitze Foto: © GEPA

"Ich bin gespannt, wo ich stehe."

Ein Satz, den man von den meisten Skirennläufern vor dem ersten Saisonrennen zu hören bekommt. In den meisten Fällen ist es eine Floskel.

Im Fall von Katharina Liensberger darf man tatsächlich gespannt sein, wie sie sich beim Weltcup-Auftakt am Samstag in Sölden (RTL ab 10 Uhr im LIVE-Ticker) schlägt.

"Ich weiß, dass alle darauf gespannt sind, was ich nach einer schwierigen Saison heuer abliefern kann", sagt Liensberger.

Die Vorarlbergerin hat nach einem verkorksten Winter 2022/23 mit nur drei Top-Ten-Platzierungen und der Trennung von Star-Coach Livio Magoni kurz vor der WM den Reset-Knopf gedrückt.

"Ich war voll dahinter und habe alles versucht, aber ich habe gelernt, dass das nicht mein Weg war."

Liensberger über die Zusammenarbeit mit Livio Magoni

"Ich will die Vergangenheit einfach vergangen sein lassen und positiv in die Zukunft blicken", sagt Liensberger unmittelbar vor dem Start in die neue Saison.

"Schön wär’s, wenn ich gleich bei den ersten Renen zeigen kann, was ich mir für die neue Saison alles vorgenommen habe."

"Alt ist nie gut"

Das ist einiges. Liensberger will wieder zurück zur erfolgreichen Version ihrer selbst. Die "alte Kathi" werden will sie hingegen nicht unbedingt.

"Alt ist nie gut", lacht Liensberger. "Ich will wieder so sein, wie ich bin, was mich auszeichnet. Ich will das Gefühl fürs Skifahren wieder bekommen."

Der knochenharten Magoni-Schule wurde dafür der Rücken gekehrt. "Ich war voll dahinter und habe alles versucht, aber ich habe gelernt, dass das nicht mein Weg war", sagt die 26-Jährige rückblickend.

Das Wichtigste sei momentan, "wieder zu meinem Skifahren und meiner Grundtechnik zurückzufinden", so Liensberger.

Assinger: "Die Lücke zur Weltspitze ist im letzten Jahr zu groß geworden"

Das soll mithilfe eines neuen Umfelds gelingen. Die Doppel-Weltmeisterin von 2021 wurde auf Wunsch von Neo-Frauen-Cheftrainer Roland Assinger wieder vollständig ins ÖSV-Technik-Team integriert. Dort hat seit dieser Saison Klaus Mayrhofer das Sagen. Ihm zur Seite steht Alexander Berthold, der Liensberger bereits in deren Jugendjahren im Vorarlberger Landeskader betreute. 

"Es geht natürlich trotzdem darum, die Individualität zu kreieren, die jeder Sportler braucht. Aber da sind wir auf einem guten Weg. Ich bin mit meinem neuen Trainer- und Betreuer-Team dran, Schritt für Schritt wieder in die Richtung von meinem Skifahren zu gehen", berichtet Liensberger von ihrem Vorhaben, es zurück an die Spitze zu schaffen.

"Ich denke, dass der Weg stimmt. Ich kann wirklich wieder befreit und locker Skifahren. Wie schnell ich das im Rennen umsetzen kann, wird sich zeigen."

Chefcoach Assinger will bei der Technik-Spezialistin Geduld walten lassen. "Die Lücke zur Weltspitze ist im letzten Jahr zu groß geworden. Sie scheint im Slalom wieder richtig Fuß zu fassen, im Riesentorlauf fehlt definitiv noch einiges."

Dessen ist sich auch Liensberger, die im Saisonfinish regelmäßig um die Qualifikation für den zweiten Durchgang zittern musste, bewusst. "Das letzte Jahr war natürlich nicht positiv. Es gibt noch einiges, woran wir arbeiten können und das werden wir auch machen."

"Darum habe ich auch letztes Jahr in die Kamera gewunken"

Dass sich die Vorarlbergerin zu Saisonbeginn in keiner leichten Ausgangsposition befindet, gerade was die Startnummer betrifft, liegt auf der Hand. In der Weltcup-Startliste ist sie im Slalom auf Platz 21 abgerutscht, im Riesentorlauf auf Platz 20. Den Zahlen nach geht sie in beiden Disziplinen als Österreichs Nummer drei in die Saison.

Ergebnisse sind aber nicht alles, was für Liensberger zählt.

"Schlussendlich habe ich auch letztes Jahr in die Kamera gewunken, weil ich einfach glücklich beim Skifahren bin", sagt die Slalom-Beste der Saison 2020/21. "Aber natürlich ist es schön, wenn man Erfolg hat und Ziele erreicht, die man sich vorgenommen hat. Wenn das Erarbeitete Früchte trägt, bin ich garantiert happy."


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