news

Henrik Kristoffersen: "Früher habe ich nur an mich gedacht"

Ski-Star Henrik Kristoffersen persönlich: Ein Interview über Windeln, Haushalt und Feuer im Kopf.

Henrik Kristoffersen: Foto: © GEPA

Henrik Kristoffersen und sein breiter Grinser sind seit Kurzem unzertrennlich. 

Grund dafür ist ein kleines Wesen namens Emil. Kristoffersens Sohn erblickte im Sommer das Licht das Welt und hat im Leben des Ski-Stars einiges verändert. 

Was genau, erzählt Kristoffersen im LAOLA1-Interview. Darin gibt der 29-Jährige, der mit seiner Lebensgefährtin Tonje Barkenes und dem Baby in Salzburg wohnt, Einblick in sein neues Leben als Papa.

Außerdem verrät der Norweger kurz vor dem Weltcup-Auftakt in Sölden, ob er durch seinen Sohn beim Skifahren ruhiger geworden ist oder eher nicht.

LAOLA1: Herzlichen Glückwunsch zur Geburt deines Sohnes. Wie ist das Leben als Papa so?

Henrik Kristoffersen: Danke! Es wirklich eine große Freude mit dem Kleinen. Meine Freundin macht die meiste Arbeit zu Hause, speziell wenn ich weg bin. Wenn ich zu Hause bin, kann ich jetzt auch an andere Sachen als das Skifahren denken.

LAOLA1: Wie läuft's mit dem Windeln wechseln und den kurzen Nächten?

Kristoffersen: Windeln wechseln geht, das ist nicht das große Problem. (grinst) Im Sommer bin ich ein paar Mal in der Nacht aufgestanden, da ist es für mich einfacher, meiner Freundin zu helfen, als im Winter. Wenn ich nur Kondition trainiere, kann ich um 8 oder 9 anfangen, das ist egal. Aber im Winter muss ich in der Früh zeitig auf der Piste sein. Dann ist es besser, wenn ich ausgeschlafen bin.

LAOLA1: Hat dich das Papa-Sein irgendwie verändert?

Kristoffersen: Früher habe ich nur an mich gedacht. Jetzt ist mein Sohn da. Da hat sich schon einiges verändert. Aber ich bin auch älter geworden, hoffentlich ein bisschen smarter als früher, ein bisschen ruhiger. Aber ich bin sicher der gleiche Mensch wie früher. Außer, dass ich ein bisschen mehr im Haushalt helfe, als früher. (lacht)

LAOLA1: Du sagst du bist ruhiger. Gilt das auch fürs Skifahren?

Kristoffersen: Ich glaube nicht. Es schaut vielleicht so aus, als wäre ich ein bisschen ruhiger, aber im Kopf ist noch immer volles Feuer wie früher.

LAOLA1: Nimmst du beim Skifahren jetzt vielleicht weniger Risiko, seit du eine Familie zu Hause hast?

Kristoffersen: Nein. Solange ich keine Abfahrt fahre, ist es kein Problem.

@laola1 Jetzt als Papa runter vom Gas? Nicht mit Henrik Kristoffersen! 🇳🇴⛷️💨 Gehört der Norweger für dich in dieser Saison wieder zu den Topfavoriten? 🥇🤔⬇️ #laola1 #l1 #wirlebensport #henrikkristoffersen #ski #sölden #vandeer #hirscher #österreich ♬ Originalton - Laola1.at das Sportportal

LAOLA1: Du hattest eine sehr gute vergangene Saison, bist unter anderem Weltmeister im Slalom geworden. Wie motiviert man sich da für die neue Saison?

Kristoffersen: Stenmarks Weltcup-Siege, Hirschers Kristallkugeln, Kjetil Andre Aamodts Medaillen knacken – die Motivation sollte nicht das Problem sein. Ich fühle mich heuer, genau wie in der vergangenen Saison, motivierter als früher. Ich bin einfach glücklich mit meinem Leben gerade und will so schnell Skifahren wie möglich. Das ist alles, was ich tun kann.

LAOLA1: Es ist deine zweite Saison auf Marcel Hirschers VanDeer-Ski. Die erste Saison war mit zwei Weltcup-Siegen und dem WM-Titel gleich ein Erfolg. Ist der Druck jetzt größer als im vergangenen Jahr?

Kristoffersen: Letztes Jahr wussten wir nicht, wie es mit dem neuen Material gehen wird. Jetzt wissen wir, dass es funktioniert, also ist der Druck schon höher, dass ich gut performe. Aber wir haben jetzt ein Jahr Erfahrung zusammen, hoffentlich hilft das.

LAOLA1: Wie viel schneller kannst du heuer mit der Erfahrung des vergangenen Winters sein?

Kristoffersen: Das ist schwierig zu sagen. Der Skirennsport ist speziell, es gibt keine Garantie. In der Formel 1 kann Max Verstappen auch vom sechsten Startplatz aus gewinnen, weil er das beste Auto hat. Aber wenn du beim Skifahren einen großen Fehler machst, ist es vorbei, da kann das Training noch so gut laufen und das Material noch so gut sein.

LAOLA1: Was war die größte Erkenntnis in deinem ersten Jahr mit VanDeer?

Kristoffersen: Es war sicher die Erkenntnis, wie ich als Skifahrer bin. Wie ich technisch fahre und wie ich mit dem Material umgehe. Natürlich haben Marcel und die Mitarbeiter bei VanDeer auch davor schon gewusst, wie ich fahre, aber es ist etwas anderes, wenn man zusammenarbeitet. Durch die gemeinsame Arbeit ist es einfacher, einen Ski für meinen Fahrstil zu kreieren.

LAOLA1: Du lernst also jetzt auch noch etwas von Marcel.

Kristoffersen: Sicher, von Marcel kann man immer etwas lernen. Generell kann man das ganze Leben voneinander lernen.

31 Jahre Sölden - 50 legendäre Siegerinnen und Sieger

Kommentare