Der "Uhren"-Zoll war gestern, hier drohte keine "Weißwurst-Steuer": Arnold Schwarzenegger frönte Freitagabend unter hefigstem Blitzlichtgewitter einmal mehr, diesmal aber erstmals mit seinem Sohn Christopher, einer seiner ganz großen Lieben: Der Weißwurst.
Bei der 31. Weißwurstparty am Vorabend der Hahnenkammabfahrt beim Stanglwirt in Going. Selbst die vermeintlich "heiße Liebesnacht in Handschellen" mit Freundin Heather nach der "Luxusuhr-Affäre" verblasste dagegen.
2.800 Gäste zuzeln Weißwürst'
Stattdessen verwandelte er ganz traditionell, gemeinsam mit Stanglwirt-Hausherrn Balthasar Hauser, nach den "Fanfaren"-Klängen um 20.00 Uhr den Weißwurstkessel - gesäumt von rund 2.800 Gästen - in einen regelrechten Hexenkessel.
Der Andrang war riesig, als Hauser die "Leitln" herzlich begrüßte, dann aber das Wort an "Arnold" übergab, der wieder in Begleitung von Freundin Heather Milligan das Getümmel sichtlich genoss. Zu einem weiteren Kommentar zur "Luxusuhr", die er in München durch den Zoll "rettete", ließ er sich nicht hinreißen.
Stattdessen lobte er, mit breitestem Steirer-Siegerlächeln, in altbewährter Manier, den Stanglwirt über den allergrünsten Klee. Es sei "sein Lieblingshotel in Österreich", mit der "besten Bedienung" und dem "besten Essen". Der "Terminator" schloss schließlich lapidar: "Jetzt gehen wir essen."
Naschenweng, Arnie & Co - die Bilder der Weißwurstparty
Schwarzenegger als Dirigent
Nachdem die Medienmeute im Anschluss an die "Kessel-Eröffnung" entschwunden war, ließ "Arnie" in einer Nebenhalle noch die musikalischen Muskeln spielen, wie der Stanglwirt Samstagfrüh mitteilte.
Er "dirigierte" - eine Beschäftigung, die er auch gern beim Oktoberfest auslebt - mit Sohn Christopher und dem ehemaligen US-Außenminister John Kerry die Bundesmusikkappelle Going, die "Dem Land Tirol die Treue" intonierte.
Kerry - 2004 auch unterlegener demokratischer Herausforderer von George W. Bush im Präsidentschaftswahlkampf - hielt sich bisher im Kitz-Hintergrund und zeigte sich nicht den Fotografen.
Er ist ein guter Freund Schwarzeneggers und "Ski-Buddy" in Sun Valley (Idaho), wo beide Häuser ihr eigen nennen. Bei der Abfahrt dürfte er wohl mehr ins Blickfeld rücken - so er den "Terminator" begleitet.
Bevor man sich aber den kulinarischen Freuden hingab, wurde der rote Teppich - der eigentlich eine rote Stiege war - ausgiebig beschritten. Die damit verbundene und angestrebte "Entzerrung", schließlich sollte der mediale Wissensdurst von Heerscharen an Medienvertretern vorab gestillt werden, ließ sich aber absolut nicht feststellen.
Denn nach dem ausführlichen Promi-Schaulaufen brachen dennoch im Umfeld der Eröffnung rund um den Weißwurstkessel alle Dämme. Der Sprung ins Blitzlichtbad war angesagt und Arnie sagte nicht Nein.
Schwarzeneggers anderer Auftritt
"Nein" sagte er allerdings sehr wohl - und das auch bereits traditionell - zum offiziellen Red-Carpet-Walk vorher. Stattdessen nahm der "Terminator" die Kaiserstiege im Stanglwirt quasi "umgekehrt".
Mit Zigarre im Mund, trachtig angezogen, und Buddy Ralf Moeller im Schlepptau lief er wortlos die Stiegen hinunter, um erst dann wieder kurz vor der Eröffnung aus dem "Hinterhalt" im ersten Stock aufzutauchen, gemeinsam mit Ex-Model Barbara Meier und ihrem Gatten, Investor Klemens Hallmann, in Richtung Kessel zu schreiten.
Ski-Legenden, Schlager-Stars, Schauspieler
Etwas anders - nämlich klassisch inklusive Interviews und normalem Beschreiten der Stiege - legten es andere Promis an.
Da wären etwa gewesen: Ralf Moeller, der nach der "Stiegenflucht" doch noch bereitwillig posierte, Skilegende Karl Schranz, "Bergdoktor"-Schauspieler Mark Keller, Schlager-Sängerin Melissa Naschenweng, die beiden Frontmänner der Band The BossHoss, DJ Ötzi, Andreas Gabalier, Fritz Strobl, Moderatorin Sylvie Meis und Popsänger Sasha.
Handschellen-Schmäh von Schwarzenegger
Damit ging alles letztlich wieder seinen gewohnten Promi-Lauf und auch Schwarzenegger schien beruhigt und wieder ganz in seinem Element. Der Zollzwischenfall rund um die Luxusuhr der Marke Audemars Piguet hatte ihn bis zu seiner "Klima-Auktion" am Donnerstag im Stanglwirt begleitet.
Die "Steirische Eiche" saß am Mittwoch drei Stunden am Flughafen München fest, weil er die Uhr laut Zoll hätte anmelden müssen. "Arnie" zahlte schließlich 35.000 Euro und hat nun zusätzlich ein Steuerstrafverfahren am Hals. Eine Beamtin wollte ihm - so seine Schilderung - sogar Handschellen anlegen.
Ein Umstand, von dem er sich bei seiner donnerstäglichen "Klima-Auktion" dazu hinreißen ließ zu sagen, dass er sehr wohl in Handschellen gewesen sei, allerdings "wegen einer Liebesnacht" mit seiner Freundin Heather.