Er ist DER Überraschungsmann der ersten Abfahrt in Kitzbühel: Florian Schieder.
Der Südtiroler aus Kastelruth fuhr in einem kuriosen Rennen mit der hohen Startnummer 43 sensationell auf Platz zwei und damit erstmals in seiner Karriere aufs Podest. Davor war der 27-Jährige im Weltcup nie besser als 13.
"Ich habe am Start mitbekommen, dass die Sicht besser wird und ein paar Läufer schon gute Resultate geschafft haben. Dann habe ich alles probiert. Es ist mir speziell im unteren Teil viel aufgegangen", erklärt Schieder im ORF.
Mit Platz zwei übertraf er seine eigenen Erwartungen bei Weitem: "Ich wäre mit einem Top-20-Platz auch zufrieden gewesen. Das war das Ziel", lacht Schieder.
Schieder war schon nahe am Karriereende
Dass der Südtiroler überhaupt noch professionell Ski fährt, ist nicht selbstverständlich. Vor fast genau zwei Jahren erlitt er bei der Ski-WM in Cortina d'Ampezzo bei einem Sturz quasi einen Totalschaden im linken Knie. Die Diagnose: Kreuzband, Meniskus und Knorpel kaputt.
"Im Sommer wusste ich noch nicht, ob ich jemals wieder Rennen fahren kann", erzählt Schieder.
Drei Operationen musste er nach der Verletzung über sich ergehen lassen, unter anderem bei Dr. Christian Fink in Innsbruck. "Er hat dann eine Rundumerneuerung vom Knorpel gemacht", schildert Schieder.
Umso beeindruckender, dass er kein halbes Jahr später wieder auf diesem Niveau Ski fährt.
Während Schieder vielen Ski-Fans bis zum 20. Jänner 2023 kein Begriff war, wussten Vincent Kriechmayr und Co. längst um den schnellen Schwung des 27-Jährigen.
"Florian ist ein sehr guter Skifahrer, für uns ist er ja kein Unbekannter. Er ist im Training schon aufgefallen", erklärt der Streif-Sieger im ORF.
Nach dem Podestplatz in Kitzbühel dürfte auch Schieder bald das nächste Highlight warten: Die WM in Courchevel/Meribel im Februar.
"Bei uns war das Kriterium für ein WM-Ticket ein Podium, das habe ich jetzt geschafft", grinst Schieder.
Ergebnis der 1. Kitzbühel-Abfahrt>>>