Bitteres Ende des Hahnenkammwochenendes für den ÖSV.
Manuel Feller scheidet nach Halbzeitführung im Slalom in der Entscheidung nach wenigen Toren aus. Der Tiroler fädelt bereits vor der ersten Zwischenzeit ein - Traum vom Heimsieg geplatzt!
Damit jubelt Daniel Yule über seinen zweiten Sieg in Kitzbühel. Alle Slalomsieger in Kitzbühel>>>
Der Schweizer stürmt von Platz 7 nach dem 1. Lauf noch zum Sieg.
Einen Riesensprung nach vorne macht Dave Ryding. Der Titelverteidiger katapultiert sich mit Laufbestzeit von Rang 16 noch auf Platz 2. Lucas Braathen (NOR) fällt in der Entscheidung von Rang 2 auf Platz 3 zurück - steht aber wieder am Podest.
Pertl bester Österreicher
Nach dem Ausfall von Feller wird Adrian Pertl bester Österreicher. Der Kärnter belegt mit 0,72 Sekunden Rückstand Rang 9. Unmittelbar vor Fabio Gstrein, der sich im Finale noch auf Rang 10 vorarbeitet.
Michael Matt schafft nach schwerem Fehler im 1. Durchgang gerade noch die Final-Qualifikation. Im 2. Lauf kann er noch einige Plätze gutmachen und belegt Rang 19. Dominik Raschner fällt in der Entscheidung von Platz 18 auf Rang 21 zurück.
Johannes Strolz fädelte bereits im 1. Durchgang ein, Marco Schwarz verpasste die Final-Quali.
Pertl nicht unzufrieden
Pertl war ob seines zweiten Top-Ten-Resultats in seinem Comeback-Winter - Neunter war er bereits in Madonna gewesen - nicht unzufrieden.
"Im ersten wäre vielleicht noch ein bissl was möglich gewesen, im zweiten hätte ich schon gern Grün aufleuchten sehen", sagte der Kärntner. "Ein paar Zehntel fehlen, aber es ist ein sehr gutes Ergebnis."
Ähnlich analysierte Gstrein die Situation. "Die Leistung geht sicher besser, aber ich bin einmal zufrieden, dass ich wieder ein Ergebnis habe", betonte der 25-Jährige. "Das Ziel ist natürlich immer, weiter vorne zu sein."
Während sich Matt trotz fehlender Erfahrungswerte mit seinem neuen Material bei härteren Bedingungen noch ins Finale rettete ("Der zweite Lauf war schon deutlich besser, im Steilen war es trotzdem noch so, wie ich es gern hätte"), war Schwarz massiv gefrustet. "Scheiße ist es mir gegangen. Ich habe die falsche Abstimmung gewählt vom Ski her", erklärte der Kärntner.
Die Piste sei "weit weg von einem Eislaufplatz" gewesen. "Es sind leichte Rippen drin, man hat einen sehr guten Grip." Ein Rennen so wegzuschmeißen, "tut natürlich brutal weh. Jetzt konzentriere ich mich auf Schladming".
Stimmen zum Slalom:
Manuel Feller: "Das ist der Slalomsport... Sicher tut es weh. Ich kann das Gefühl nicht beschreiben. Es ist immer schade, wenn du keine Zwischenzeit hast. Wenn du gar nicht zeigen kannst, was du kannst. Ich hatte eigentlich ein gutes Gefühl am Start. Dann bin ich einmal etwas tief geworden, da hätte ich besser stehen müssen. Es war dann ein klassischer Einfädler, das passiert im Slalom. Gibt es halt nur im Slalom so. Ich habe alles probiert. Ich weiß nicht, ob ich nochmal mit so einer Form daher komme. Ich habe mir vorgenommen, voll zu attackieren. Das passiert dann, besonders wenn es so rippig ist. Slalomsport..."
Daniel Yule: "Ich bin hier mein erstes Weltcuprennen gefahren. Irgendwie ist es eine Liebesgeschichte mit Kitz. Als Skirennfahrer wäre es nicht das Gleiche ohne Kitzbühel. Hier zwei Mal zu gewinnen ist unglaublich. Mit dem Sieg habe ich nicht mehr spekuliert. Felli hatte einen großen Vorsprung. Ich habe dann einen sehr guten Lauf runtergebracht. Schade für Felli, es tut mir wirklich leid für ihn."
Lucas Braathen: "Für Manuel ist es so schade. Heimrennen, hier in Kitzbühel und dann so etwas. Von mir war es im 2. Lauf nicht ganz so gut - aber es ist eine wichtige Erfahrung für mich, ich war im Finale noch nicht oft so weit vorne."