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Feller: "Da gibt’s eine Pilgerwanderung nach Kitzbühel"

Nach zwei Jahren Abstinenz ist Manuel Feller zurück in Kitzbühel. In seiner Heimat wartet ein besonders schwieriges Rennen - und ein Traum auf seine Erfüllung.

Feller: Foto: © GEPA

Kitzbühel ist für jeden österreichischen Skifahrer etwas Besonderes, für Manuel Feller aber noch ein Stückchen mehr.

Der ÖSV-Star stammt aus Fieberbrunn, ist nur einen Steinwurf von der Gamsstadt entfernt aufgewachsen. Für Feller ist Kitzbühel quasi ein doppeltes Heimrennen (ab 10:30 Uhr im LIVE-Ticker).

"Da gibt’s am Sonntag eine Pilgerwanderung von Fieberbrunn nach Kitzbühel auf den Ganslernhang", scherzt Feller. Ganz so falsch liegt er damit aber wohl nicht, die Unterstützung aus der Heimat ist ihm sicher.

"Es werden viele da sein und alle sind sehr motiviert. Ich freue mich riesig, dass die Leute so mitfiebern und für Stimmung sorgen. Von dem her schaue ich, dass wir was zum Feiern haben."

Möglicherweise werden auch zwei ganz besondere Fans an der Strecke stehen: Seine beiden Kinder Lio und Laila. Für seine Tochter wäre es das erste Mal, dass sie ihren Papa live vor Ort in Action erlebt.

"Ich muss schauen, dass ich nicht zu übermotiviert bin"

Nach zwei Jahren Abstinenz – 2021 fiel das Rennen Pandemie-bedingt aus, 2022 musste er aufgrund einer Corona-Erkrankung passen – freut sich Feller auf die Rückkehr auf den Ganslernhang und vor allem auf die Fans.

"Die Vorfreude ist riesig. Ich bin zwei Jahre nicht in Kitzbühel am Start gestanden. Jetzt ist wieder volles Haus und meine Form passt auch, von dem her steht einem geilen Rennen nichts im Weg."

Bei all der Vorfreude und Motivation gilt es jedoch, den Fokus nicht zu verlieren.

"Ich muss schauen, dass ich nicht zu übermotiviert bin", zügelt sich Feller selbst. "Gerade in Kitzbühel ist es schwieriger, die Lockerheit zu bewahren. Wenn man zum Sessellift kommt, stehen schon 100 Leute da und jeder ruft dir zu: Du gewinnst das."

"Ich muss mich aufs Skifahren konzentrieren, die Stimmung positiv aufsaugen und mein Bestes geben. Mehr kann ich eh nicht machen. Das Wichtigste ist, sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren, den Fokus immer auf den nächsten Schwung zu legen", sagt Feller.

Der Quoten-Einfädler ist schon passiert

Der Blick richtet sich also nach vorne, der Ausfall zuletzt in Wengen ist abgehakt.

"Der Quoten-Einfädler ist passiert", meint Feller trocken. "Es war mein erster Ausfall im Slalom seit Madonna im letzten Jahr. Das bringt mich auf keinen Fall aus dem Konzept. Ich werde am Sonntag wieder voll attackieren, Rückzug gibt es in Kitzbühel sowieso keinen."

Nachdem in den vergangenen Wochen der Rücken hin und wieder Probleme machte, sieht sich Feller für die Slalom-Show am Sonntag bestens gerüstet.

"Ich fühle mich bereit. Die Vorfreude ist riesig und der Hang kommt mir eigentlich auch sehr entgegen. Wenn ich das, was ich momentan drauf habe, am Sonntag auf den Schnee bringe, dann wird das ein super Ergebnis, mit dem alle zufrieden sind."

Kitz-Sieg? "Das möchte ich mir gar nicht ausmalen"

Der große Traum und gleichzeitig eines von Fellers Karriere-Zielen ist ein Sieg in Kitzbühel.

"Wenn du da im Ziel abschwingst, es leuchtet grün auf, du hast gewonnen und da schreien 30.000 Leute – das möchte ich mir gar nicht ausmalen, was das in dem Moment für Emotionen sind", hebt der Tiroler den Stellenwert eines Kitzbühel-Sieges hervor.

"Aber das macht es umso schwieriger, wenn man etwas unbedingt will. Man kann nicht am Start stehen und sagen: Ich möchte das heute gewinnen. Aber ich weiß, dass ich mit meinem Skifahren gewinnen kann. So gehe ich auch in das Rennen rein", sagt Feller.

Wohl wissend: "Das Rennen hier will jeder gewinnen, von dem her macht es das noch schwieriger. Aber ich werde alles daran setzen, um ein Wörtchen mitzureden."

Angesprochen auf eine mögliche Siegesfeier nach einem Erfolg am Ganslern meint Feller in seiner gewohnten Manier mit einem Grinser: "Wenn ich Kitz gewinne, weiß ich nicht, ob ich in Schladming fahre. Da lasse ich mir das Feiern, glaube ich, nicht nehmen. Natürlich würde ich zu einer gewissen Uhrzeit heim gehen, aber ein paar Bier würde ich mir schon gönnen." Nachsatz: "Aber zuerst muss ich einmal gewinnen."

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