Das zweite Abfahrts-Training in Kitzbühel ist schon über zwei Stunden im Gange, nur mehr vier Läufer stehen am Start - da zeigt die berüchtigte Streif wieder einmal ihre Zähne.
Zuerst erwischt es die Startnummer 68, Remi Cuche. Der 23-Jährige ist der Neffe von Streif-Rekordsieger Didier Cuche.
Er erwischt bei der Einfahrt in den Steilhang einen Schlag, kann nicht mehr weiterfahren. Cuche muss mit dem Helikopter abtransportiert werden, es besteht offenbar der Verdacht auf einen Kreuzbandriss.
Kitz-König Cuche: "Ich dachte: Wie soll ich das überleben?" >>>
Szöllös verliert bei Aufprall den Helm
Kaum ist Cuche geborgen, wirft sich die Startnummer 69, Barnabas Szöllös, aus dem Starthaus und kommt bei der Mausefalle heftig zu Sturz.
Der gebürtige Ungar, der seinen Wohnsitz in Österreich hat und für Israel an den Start geht, schlägt mit dem Kopf auf die eisige Streif auf und verliert dabei seinen Helm.
Szöllös wird von mehreren Ärzten versorgt und nach rund 30 Minuten ebenfalls mit dem Hubschrauber abtransportiert.
Er hat laut Informationen der verantwortlichen Rennärzte eine Gesichts- bzw. Kiefer-Fraktur sowie eine Gehirnerschütterung erlitten. Der 25-Jährige befindet sich zur Behandlung in der Klinik in Innsbruck. Weitere Untersuchungen sollen folgen.
Szöllös: Für den Traum von der Ski-Karriere ist er nach Österreich gezogen
Geboren ist Szöllös in Ungarn, schon früh zog es die Familie nach Österreich. Zuerst nach Wien, wo Szöllös und seine Geschwister Noa und Benjamin den Kindergarten besuchten. Danach ging es für die Skifahrer-Familie weiter in die Steiermark, Szöllös absolvierte die Skihauptschule in Murau und später das Skigymnasium in Waidhofen an der Ybbs.
Auch heute lebt der 25-Jährige noch im steirischen Murau, wenn er nicht als Skifahrer um die Welt tingelt. Das macht er auf Skiern der Vorarlberger Firma "Kästle" unter der Flagge Israels.
Im Rahmen der Ski-WM 2023 erzählte Barnabas Szöllös LAOLA1 seine Story: