Nicht schon wieder!
Als wäre Österreichs Abfahrts-Team nach der Verletzung von Vincent Kriechmayr nicht schon gebeutelt genug, folgt nun der nächste Ausfall.
Felix Hacker muss seine zweite Trainingsfahrt auf der Streif in Kitzbühel abbrechen, nachdem er Ausfahrt Steilhang einen Schlag erwischt. Der 25-Jährige griff sich ans Knie, er musste mit dem Helikopter abtransportiert werden.
Wenig später die niederschmetternde Diagnose: Kreuzbandriss sowie Meniskusriss im linken Knie >>>
Hacker feierte erst am Montag einen Sieg im Europacup
Hacker gehört zu jener jungen Garde im ÖSV-Speed-Team, auf der die Hoffnungen für die Zukunft ruhen und die sich in dieser Saison bereits gut präsentiert haben.
Hacker hat Ende Dezember im Super-G in Bormio mit Platz 14 aufgezeigt. Erst am Montag hat der Kärntner den Super-G auf der Reiteralm gewonnen und seinen vierten Saisonsieg im Europacup gefeiert, wo er die Gesamtwertung anführt.
"Ich bin momentan entspannt, ich habe ein gutes Selbstvertrauen. Ich bin richtig motiviert und glaube, es kann was Gutes werden dieses Wochenende. Ich liebe das Eisige, Schwierige und steile Pisten wie Bormio und Kitz, das ist genau meins", sagte Hacker noch am Dienstag nach dem ersten Training auf der Streif.
"Diese Diagnose ist natürlich ein Schlag ins Gesicht und extrem bitter. Es ging alles so schnell und plötzlich habe ich diesen Stich im linken Knie gespürt und versucht einen Sturz zu vermeiden. Jetzt kommen natürlich harte Wochen und Monate auf mich zu, aber ich werde alles daransetzen, wieder zu alter Stärke zurückzufinden", so Hacker nach der Diagnose.
"Das schmerzt schon ziemlich"
"Das schmerzt schon ziemlich. Es ist scheiße, wenn sowas passiert, aber das gehört leider zum Sport dazu. Es geht so schnell", sagt ÖSV-Kollege Stefan Eichberger.
Der Steirer stürzte sich unmittelbar vor Hacker aus dem Starthaus und schwang im Ziel als Zweiter ab. Ergebnis des 2. Kitzbühel-Trainings >>>
Eichberger, in Gröden in dieser Saison Sechster der Abfahrt, ist mit seinem Lauf zufrieden. "Ich habe mir vorgenommen, dass ich die Passagen, die gestern im Training noch nicht so funktioniert haben, ein bisschen besser fahre. Und das waren die Passagen, die mir einfach besser gelungen sind", sagt der 24-Jährige.
Vor allem Steilhang, Gschöss-Ausfahrt und die Hausbergkante bis zur Traverse habe er sich im Video genauer angeschaut. "Heute hat es eh gut funktioniert."
Hemetsberger mit "höllischem Stich" im Knie
Seinen vierten Platz im Training relativiert hingegen Daniel Hemetsberger.
"Ich habe heute eine Vollgasfahrt gemacht und viele andere nicht", sagt der Routinier. "Also man muss alles relativieren, aber für mich war es wichtig, dass ich das getan habe, weil ich wieder ein bissl in mein Skifahren reingekommen bin. Der Grundspeed ist besser."
Sein mehrfach verletztes Knie habe die Fahrt jedoch nicht ganz unbeschadet überstanden. Nach dem U-Hakerl erwischte der Oberösterreicher eine Welle.
"Das Problem ist, dass mein Knie durch die ganzen Verletzungen eine Maximal-Biegung hat. Ab dann tut's weh und wenn es mich weiter reindrückt, tut es richtig weh. Ich bin über die Welle nicht drüber gekommen und es hat mein Knie zusammengestampft. Das hat höllisch gestochen in dem Moment. Gehalten hat das Knie, aber es hat sich halt die restliche Fahrt gemeldet."
Nun brauche es viel Ruhe und Physio-Einheiten. Das Positive: "Ich weiß, dass da nichts hin ist."
Zum Glück. Einen weiteren Verletzten kann das ÖSV-Team wirklich nicht gebrauchen.