"Ich bin meine besten Rennen teilweise bei richtigem Sauwetter gefahren", schmunzelt Manuel Feller.
Wohl wissend, dass es besagtes Sauwetter mit warmen Temperaturen und Regen am Slalom-Sonntag in Kitzbühel geben könnte. Der erste Durchgang ab 10:15 Uhr im LIVE-Ticker >>>
"Auch wenn es nichts Grausigeres gibt, als bei Regen im Rennanzug zu stehen, habe ich trotzdem immer einen leichten Grinser drauf, weil ich genau weiß, dass ich da sehr, sehr gut performen kann", erklärt der Fieberbrunner.
Gut zu performen, das ist Feller in dieser Slalom-Saison bisher nur mäßig gelungen. Den Plätzen vier (Val d'Isere), sieben (Alta Badia) und acht (Wengen) stehen vier Ausfälle gegenüber. Die Ansprüche des amtierenden Kugel-Gewinners sind andere.
"Es waren auch viele Fehler von meiner Seite"
"Es war ein holpriger Weg bis hierher, das brauchen wir gar nicht schönreden", sagt Feller und gibt zu: "Es waren auch sehr viele Fehler von meiner Seite, da und dort hat es vielleicht vom Material nicht hundertprozentig gepasst." Hinzu kamen immer wieder gesundheitliche Probleme, die Folgen des Einfädlers in Gurgl spürt er noch immer.
Doch Feller will nicht meckern, nicht zu viele Gedanken an Vergangenes verschwenden. "Es ist egal, was bis jetzt passiert ist, wenn die nächsten fünf Rennen funktionieren."
Worauf er hinaus will, ist klar: Die Highlights Kitzbühel, Schladming und Saalbach.
"Ich bin definitiv in der Lage, dieses Rennen zu gewinnen."
"Wenn ich in Kitzbühel, Schladming oder bei der WM am Start stehe, werde ich sowieso ans Limit gehen und von Haus aus versuchen, auf Sieg zu fahren. Da ist es egal, was in den vorherigen Rennen passiert ist", stellt der 32-Jährige klar.
Sieg in Kitzbühel? "Das wäre fast eine Überraschung"
Mit Erfolgserlebnissen und Selbstvertrauen würde es sich natürlich leichter fahren, weiß auch Feller, "aber so habe ich weniger Druck auf den Schultern".
Dass die Erwartung von außen vielleicht nicht so groß ist, mache es eventuell "um das Alzerl leichter".
Im vergangenen Jahr kam Feller mit drei Erfolgen im Gepäck nach Kitzbühel. "Da hat fast jeder einen Sieg erwartet, dieses Jahr wäre es fast eine Überraschung."
Für ihn selbst weniger. "Weil ich weiß, dass mein Skifahren noch genauso gut ist."
Die Ausgangslage sei zwar eine andere als im vergangenen Jahr, aber: "Ich bin definitiv in der Lage, dieses Rennen zu gewinnen. Im Großen und Ganzen weiß ich, was ich zu tun habe, damit ich da schnell Ski fahre - und das werde ich versuchen."
WM-Gold in Saalbach wäre größer als eine Goldene Gams
Der vierte Platz aus dem Vorjahr ist Fellers bestes Resultat am Ganslernhang.
Eine Goldene Gams beim Heimrennen steht ganz weit oben auf der Bucketlist des Fieberbrunners. Alle Slalom-Sieger in Kitzbühel >>>
Noch weiter oben steht allerdings WM-Gold in Saalbach. "Das wäre wahrscheinlich sogar größer als Kitzbühel, weil ich nicht so oft die Chance bei einer WM in meinem Heimatskigebiet habe."