Lucas Braathen ist im vergangenen Winter endgültig an der absoluten Ski-Weltspitze angekommen.
Der 23-jährige Norweger fuhr die bislang beste Saison seiner Karriere und krönte diese mit der kleinen Kristall-Kugel im Slalom.
"Die letzte Saison war sehr speziell für mich, eine Saison, die ich sicher nie vergessen werde. Ich habe so viel gelernt - als Mensch und als Athlet", sagt Braathen bei einem Pressetermin seiner Ski-Firma Atomic kurz vor Beginn der neuen Weltcup-Saison.
Im kommenden Winter will Braathen wieder angreifen: "Ich will all die Erfahrungen aus der letzten Saison nutzen und eine bessere Version von mir selbst werden."
Sein Fokus wird dabei wie bisher auf den technischen Disziplinen Slalom und Riesentorlauf liegen. Braathens Vorhaben, auch vermehrt im Super-G an den Start zu gehen, gestaltet sich hingegen schwieriger als gewünscht.
"Ich würde gerne mehr Super-G fahren, aber..."
"Ich würde gerne mehr Super-G fahren, aber um ehrlich zu sein, ist es aufgrund des Rennkalenders schwierig", erklärt der Vize-Junioren-Weltmeister im Super-G von 2019.
Als Beispiel nennt er den ersten Super-G der Saison am 3. Dezember in Beaver Creek in den USA. "In Beaver Creek zu fahren, ist fast unmöglich, nachdem in diesem Jahr der Slalom in Gurgl (18. November; Anm.) im Kalender eingeschoben wurde", sagt Braathen.
Schließlich müsste davor auch noch ausreichend Super-G trainiert werden. "Logistisch ist das eine große Herausforderung."
Schwarz: "Ich krieg das hin"
ÖSV-Ass Marco Schwarz hat mit dem dicht gedrängten Kalender weniger Probleme. Der Allrounder plant zumindest bis Weihnachten alle Rennen zu absolvieren. Auch für ihn geht es daher nach dem Slalom in Gurgl nach Beaver Creek.
"Ich krieg das hin", grinst Schwarz auf Braathens Kritik am Kalender angesprochen. "Am Samstag ist das Rennen in Gurgl, am Sonntag bin ich daheim und am Montag geht dann der Flug in die USA."
Im Gegensatz zu Braathen plant Schwarz, der in der Saison-Vorbereitung bereits Speed trainiert hat, in Beaver Creek auch die Abfahrt in Angriff zu nehmen. "Klar, es ist ein dichtes Programm. Aber ich will das so durchziehen und ich habe auch kein Problem damit, viel zu reisen", sagt der Kärntner.
Braathen: Die Gesundheit geht vor
Braathen hingegen will den Super-G nicht um jeden Preis fahren. "Mein Fokus liegt in erster Linie auf den technischen Disziplinen und auf meiner Gesundheit. Ski-Rennen - speziell Speed-Disziplinen - ohne Training zu fahren ist nicht die klügste Idee", meint der Norweger.
Ganz abschreiben will er den Super-G für die kommende Saison aber noch nicht. "Wenn sich die Möglichkeit ergibt, werde ich sie natürlich nützen und Super-G fahren. Aber der Kalender macht es für Technik-Spezialisten schwierig", betont Braathen.