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400-Millionen-Angebot - Das sagt FIS-Präsident Eliasch

Der Weltverband soll ein Angebot eines Finanzinvestors abgelehnt haben, von Wintersport-Stars hagelte es Kritik. Eliasch äußert sich nun zur Causa:

400-Millionen-Angebot - Das sagt FIS-Präsident Eliasch Foto: © GEPA

Ein angeblich abgelehntes Investorenangebot über 400 Millionen Euro an den internationalen Ski- und Snowboard-Verband FIS sorgt weiter für Aufsehen.

Nachdem die "Süddeutsche Zeitung" am Wochenende von einem Brandbrief etlicher Spitzensportler und internationaler Topfunktionäre berichtet hatte, bezogen die FIS und ihr Präsident Johan Eliasch selbst nun Stellung in der Causa. Die Unterzeichner des Briefs seien getäuscht worden, meinte Eliasch.

Der luxemburgische Finanzinvestor CVC soll der FIS am 30. November angeboten haben, sich mit 400 Millionen Euro bei ihr einzukaufen und gemeinsam mit den einzelnen Wintersportverbänden die zentrale Vermarktung der Medien- und Sponsorenrechte zu übernehmen. Die FIS soll das Angebot abgelehnt haben, wie auch der Schweizer "Blick" berichtete.

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Teile der Ski-Welt reagierten in einem Brief an den Weltverband empört: Unter den Unterzeichnern des Schreibens waren Stars wie Mikaela Shiffrin, Marco Odermatt, Manuel Feller und Lucas Pinheiro Braathen sowie die Head-Fahrer Alexis Pinturault und Lara Gut-Behrami.

Auch zehn FIS-Council-Mitglieder, darunter jener aus Österreich - Michael Huber, der langjährige Präsident des Kitzbüheler Ski Clubs - unterschrieben.

FIS fühlt sich "gut kapitalisiert"

Der Brief deute an, dass das Angebot von CVC ohne angemessene Prüfung abgelehnt worden sei, weil die FIS bereits zusammen mit dem Unternehmen Infront die Zentralisierung der internationalen Medienrechte vorantreibe, teilte der Weltverband nun mit.

"Diese Behauptung ist falsch", so die FIS nun. "Der Vorschlag von CVC hatte nichts mit der Zentralisierung der Medien- und Übertragungsrechte zu tun", hieß es weiter.

"Es handelte sich um einen Investitionsvorschlag für die Gründung eines Joint Ventures zur Verwaltung aller kommerziellen Rechte im Zusammenhang mit der FIS und ihren Mitgliedsverbänden." Der laufende Prozess mit Infront würde einer solchen Zusammenarbeit nicht entgegenstehen.

Die FIS will den Vorschlag von CVC nicht "abgelehnt" haben. Man habe aber skizziert, dass sie derzeit "gut kapitalisiert" sei und keine zusätzlichen Mittel benötige, um ihren strategischen Plan umzusetzen. Der CVC-Entwurf habe keine wesentlichen Details erhalten, auch eine Erhöhung des Preisgeldes sei nicht enthalten gewesen.

Bei einem Treffen mit FIS-Präsident Eliasch am Montag hätten CVC-Vertreter eingeräumt, "dass sie den strategischen Plan oder die Finanzstruktur von FIS nicht überprüft hätten".

Eliasch behauptet: Athleten sind getäuscht worden

CVC ist eine der größten Private-Equity-Firmen der Welt, investiert in Weltsporten wie die Formel 1 oder Tennis. Kolportiert wird, dass CVC im Gegenzug 20 Prozent der Übertragungsrechte an FIS-Bewerben fordert.

"Wir brauchen Details", sagte Eliasch in einem Beitrag des Ö1-"Mittagsjournals". Um das umzusetzen, was CVC verlange, brauche es eine lange Prüfung, meinte der britische Milliardär.

Der Athletenbrief fußt ihm zufolge auf Irreführung. Er kenne viele Athleten persönlich und die meisten seien mit inkorrekten Informationen getäuscht worden und sähen das mittlerweile auch ein, so Eliasch.

ÖSV geht juristisch gegen FIS vor

Die FIS, so schrieb sie weiter, "bleibt Initiativen verpflichtet, die mit ihrer strategischen Vision übereinstimmen und das langfristige Wachstum und den Erfolg des Wintersports fördern".

Daran zweifeln einige. In dem Protestbrief der Sportler und Funktionäre an die FIS war laut "SZ" von einem "spürbaren Mangel an Fortschritt" die Rede.

Der 2021 zum FIS-Präsidenten gewählte Eliasch ist schwer umstritten, die Zentralvermarktung eines seiner großen Ziele. Bisher entscheidet jeder Verband über die internationalen Medienrechte bei den Events in seinem Land selbst.

Der Österreichische Skiverband (ÖSV) geht aktuell gegen die Pläne sogar juristisch vor. Bei einer ersten Tagsatzung vor dem Oberlandesgericht Wien Ende November war kein FIS-Vertreter anwesend. Johan Eliasch persönlich ist für die nächste Verhandlung im Jänner vorgeladen.

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