Die Diskussion um die im Skizirkus eingeführte Airbag-Pflicht nimmt auch mit Beginn dieser in Beaver Creek kein Ende.
Denn mit dem ersten Abfahrtstraining beim Speed-Auftakt in Amerika wird die Verwendung der aus dem Motorsport stammenden, aufblasbaren Schutzweste obligatorisch. Eigentlich.
Es gibt nämlich wie so oft eine Hintertür. Wenn man sich nämlich von dem Airbag unter dem Rennanzug behindert oder gestört fühlt, ist es möglich, um eine für die gesamte Saison gültige Ausnahmeregelung bitten. Das haben laut FIS 38 Athleten und Athletinnen auch genutzt.
Wie die "Salzburger Nachrichten" außerdem wissen wollen, sollen 16 dieser 38 aus dem Lager des ÖSV kommen - fünf Frauen und elf Männer. Da die ÖSV-Männer zehn Startplätze in der Abfahrt haben, scheint also das ganze Abfahrtsteam des ÖSV die Airbag-Verwendung umgehen zu wollen.
FIS: "Sicherheit ist nicht verhandelbar" - ÖSV: "Der nächste Schwachsinn"
Der FIS missfällt diese Entwicklung selbstverständlich, jeder Fall soll geprüft werden, eventuell würden "medizinische Indikationen" angefordert werden. "Die Sicherheit ist nicht verhandelbar", zieht FIS-Generalsekretär Michael Vion eine klare Grenze.
Beim ÖSV sieht man das ganz anders. Um Alpindirektor Herbert Mandl aus dem Artikel zu zitieren: "Das ist der nächste Schwachsinn. Was brauche ich für medizinische Indikation, wenn ich mich unter dem Airbag unwohl oder in meiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt fühle?"
An sich sei die Einführung der Airbag-Pflicht keine schlechte Sache. "Wie so oft bei der FIS: gut gemeint und schlecht getroffen", so Mandl. Im rot-weiß-roten Lager ist vor allem Vincent Kriechmayr kein Fan des Airbags, Marco Odermatt hingegen verstehe die Ausnahmen nicht.