Riesentorlaufspezialist Stefan Brennsteiner findet es "cool", dass Marcel Hirscher mit einer eigenen Skimarke in den Wettbewerb tritt. Und dass es dem Salzburger Landsmann gelungen ist, mit Henrik Kristoffersen gleich einen absoluten Skistar zu Van Deer zu holen.
"Das kam für mich sehr überraschend. Sie haben einen schweren Weg vor sich. Wenn es wer relativ schnell hinbringt, dass das funktioniert, dann ist es dieses Team."
Hirscher versammelte auch seinen Vater Ferdinand Hirscher, den langjährigen ÖSV-Trainer und -Entwicklungschef Toni Giger sowie seinen legendären Servicemann Edi Unterberger um sich.
Auch u.a. Raphael Hudler und Bernhard Arnitz, die für Katharina Liensberger und Nicole Schmidhofer verantwortlich waren, wechselten.
"Er hat sich mit arrivierten Serviceleuten vom ÖSV sehr gut eingedeckt, damit schnell ein großer Schritt in die richtige Richtung gehen kann, glaube ich", sagt Brennsteiner.
Van-Deer-Entwicklung "auch für Athleten interessant"
Aus dem einstigen Hirscher-Erfolgsteam nach wie vor beim ÖSV ist jedoch Riesentorlauftrainer Michael Pircher. "Wenn er den Mike auch noch geholt hätte, hätte ich mich schon ein bissl gekränkt", so Brennsteiner.
"Die Gefahr war nicht so groß, da geht es im Moment ja um das Ski-Entwickeln und nicht um den Trainingsbetrieb", erklärt Pircher daraufhin.
Brennsteiner (Skimarke Fischer) findet es dennoch cool, dass ein frischer Wind da sei und dies auch groß aufgezogen werde. "Ich schaue mir das gern an, wie das so läuft. Für uns als Athleten ist das auch interessant. Ich hoffe nicht, dass sie was finden, dass sie eineinhalb, zwei Sekunden schneller fahren."
Pircher traut Van-Deer-Team schon Siege zu
Die Sache mit Kristoffersen habe ihn schon überrascht, gesteht auch Pircher ein. "Gerüchte sind herumgeschwirrt, aber ich habe nicht geglaubt, dass das stattfindet. Wenn man es sich genau überlegt, war es ein super Fang. Er ist ein Topathlet, und er ist auch in der Lage, Rennen zu gewinnen. Das ist auch das erklärte Ziel von Marcel, dass er in den nächsten drei oder fünf Jahren ein Rennen gewinnen will. Mit dem Athleten ist das möglich und machbar. Und auch nächstes Jahr absolut schon zuzutrauen."
Auch Kristoffersens Landsmann Timon Haugan und der Brite Charlie Raposo fahren künftig für Van Deer.
Für den Skisport sei dies jedenfalls kein Nachteil, so Pircher, für das österreichische Team gelte im Training aber Konzentration auf sich selbst. "Am Gletscher schielt man schon mit einem Auge rüber, aber Training und Rennen sind zwei verschiedene Sachen. Wir werden versuchen, es ihm nicht allzu leicht zu machen."
Denn mit der Entwicklung seines Riesentorlauf-Teams sei er sehr zufrieden. "Das Ziel ist, ganz an der Spitze mitzufahren. Dass das eine gewisse Zeit braucht, war mir bewusst, und es ging schneller als erhofft. Wir hätten sechs beim Finale gehabt, sprich in den Top 25, wenn Leiti (Roland Leitinger/Anm.) fit gewesen wäre. Das ist eine gute Ausgangsposition für die nächsten Schritte."
Feller in der Kroisleitner-Gruppe
Manuel Feller, in der Disziplinwertung Dritter hinter dem Schweizer Marco Odermatt und Kristoffersen, trainiert in der Technikgruppe von Martin Kroisleitner. Für Pircher hat das so am meisten Sinn, speziell auch wegen des Slaloms.
"Felli war schon über Jahre in dieser Gruppe, da ist kein Wechsel angedacht worden. Wir versuchen schon, auch gruppenübergreifend zusammenzuarbeiten. Wichtig ist, dass immer einer extrem schnell ist, wer auch immer das ist, ob von unserer oder der anderen Gruppe. Das ist im Training schon sehr dienlich, dass wir wissen, wie weit es noch fehlt. Umso mehr Athleten du hast, umso größer ist die Hoffnung, dass einer richtig schnell ist."