Marcel Hirscher kann es noch. Das hat Österreichs Ski-Superstar in Pension letztens mit einem Stangentraining bewiesen, dessen Video auf Instagram weltweit für Schlagzeilen und national für große Hoffnungen bei den Fans sorgte (HIER nachlesen>>>).
Aber: Er will nicht mehr. Das stellt der 31-Jährige beim "Sport und Talk" auf "ServusTV" noch einmal deutlich klar.
"Mir war nicht bewusst, dass es so aufgegriffen wird. Der Gedanke war einfach, Skifahren zu gehen", lächelt der Salzburger im "Hangar-7".
"Keine Chance und auch keine Lust. Es ist alles gespeichert und ich kann es abrufen. Und trotzdem würde es mich überhaupt nicht freuen, Tag für Tag in diesem Rad drin zu sein", macht der achtfache Gesamtweltcup-Sieger klar.
"Aber es war cool für mich - drauf auf die Ski und die Kräfte zu spüren. Das war nah an der Idee, was mir der Sport in den letzten 15 Jahren so gegeben hat", so Hirscher., der zur Vorbereitung sogar zurück in seine alten Routinen kam und sich in der Kraftkammer vorbereitete.
Und er will die schnellen Schwünge auch wieder öfter fahren: "Ein Rennfahrer wird auch öfter auf den Kurs gehen. Warum soll ich nicht ab und zu in den Stangen fahren? Ich habe Freude und Spaß dabei."
Spitzensport keine gute Übung für den Alltag
Ungezwungen zu sein - das hat bei Hirscher viel Freude an den Dingen zurückgebracht. "Ich habe die Leidenschaft zum Skifahren wiederentdeckt. Ich suche mir coole Tage aus, wenn das Wetter gut ist."
Das gilt auch für andere Freizeit-Tätigkeiten, seien es Touren abseits der Pisten oder Enduro-Ausfahrten mit Freund und Dakar-Sieger Matthias Walkner - laut dem Hirscher auch auf dem Bike schon viel Talent beweist.
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Die Abwechslung ist es, die dem Ex-Dominator des Ski-Weltcups antreibt. Auch der Kontrast zum Spitzensport, dessen Korsett er sich jahrelang anziehen musste.
"Die Schnelllebigkeit und der hundertprozentige Einsatz wie im Spitzensport ist für das tägliche Leben eher kontraproduktiv. Es ist momentan eine Traum-Situation, dass ich den Tag so gestalten kann, wie ich will."
Interessante Beobachtung über Ski-Weltcup
Das kann auch einmal ein Ski-Rennen im Fernsehen umfassen - muss es aber nicht. "Ich war heute auf einer Ski-Tour und habe daheim das Ergebnis angeschaut. Den RTL in Alta Badia habe ich gesehen."
In der letzten Saison, der ersten ohne Marcel Hirscher als Aktiven, sah er genug Rennen, um eine Meinung zu bilden: "Schlussendlich hat der Beste gewonnen, aber ich war verwundert. Nicht über Einzelleistungen, sondern über manchen taktischen Fehler oder ungewöhnliche Ausfälle. Da habe ich mich schon gefragt: Wie viel habe ich beigetragen, dass andere noch mehr aus sich rausholen konnten?"
So schnell es wieder möglich ist, will sich Hirscher auch Rennen vor Ort ansehen. "Wahrscheinlich nicht im Zielbereich, weil mich doch mehr interessiert, was auf der Strecke passiert."
Zumal einen die Kameras und Reporter im Zielbereich auch öfter erwischen. Aber was seine öffentlichen Auftritte betrifft, scheint Hirscher für sich ein Maß gefunden zu haben, das ihm gefällt: "Vielleicht wird es ein alljährliches Stelldichein. Aber so ist es für mich angenehm geworden. Und ich freue mich, auch mal wieder einfach so, wo hingehen zu dürfen."