Es geht wieder los!
Am Wochenende startet die neue Ski-Saison. Traditionell steht in Sölden für Damen (28.10.) und Herren (29.10.) einen Riesentorlauf auf dem Programm.
Beim Startschuss in den Olympia-Winter fehlen allerdings einige große Namen, nicht nur aus Österreich.
Diese Stars fehlen beim Weltcup-Auftakt in Sölden:
Marcel Hirscher
Der große Abwesende in Sölden heißt natürlich Marcel Hirscher. Der Dominator der letzten Jahre steht nach seinem Mitte August erlittenen Außenknöchel-Bruch zwar wieder auf Skiern, das erste Rennen kommt aber dennoch zu früh. "Es sind noch Welten zwischen dem ersten freien Skitag und einem rennmäßigen Start", sagte Hirscher nach seinem "Schnee-Comeback" am 11. Oktober. Das große Ziel ist, beim zweiten Saison-Rennen, dem Slalom in Finnland Mitte November, am Start zu stehen. "Wenn es gut geht, gebe ich mein Comeback in Levi. Dazu müsste aber nach wie vor alles ideal laufen", ist Hirscher auch dahingehend noch vorsichtig.
Anna Veith
Die zweifache Gesamtweltcup-Siegerin ist nach ihrer Knie-Operation Ende Februar wie Hirscher auf dem Weg zurück. Mitte September wagte sich die 28-Jährige erstmals wieder auf eine Skipiste, für einen Start in Sölden reicht es dennoch nicht. "Sölden und Levi sind definitiv kein Thema, das geht sich nicht aus. Außerdem möchte ich eher im Speed-Bereich zurückkehren, weil die Belastung für die Knie im Speed meiner Erfahrung nach geringer ist, als beispielsweise im Riesentorlauf", erklärt Veith. Die ersten Speed-Rennen der Damen stehen am ersten Dezember-Wochenende in Lake Louise (Kanada) auf dem Programm.
Eva-Maria Brem
Die Gewinnerin des RTL-Weltcups 2015/16 steht nach ihrem Unterschenkelbruch im November 2016 zwar wieder voll im Training, "das Rennen in Sölden passt leider so gar nicht in meinen Zeitplan", bedauert die Tirolerin. "Natürlich würde ich von Herzen gerne beim Auftakt fahren, aber gleichzeitig weiß ich sehr gut, was es braucht, damit man in Sölden ein Stockerl erreichen kann. So weit bin ich noch nicht", so Brem, die 2014 am Rettenbachferner als Dritte auf das Podest carvte. Die 29-Jährige, die in ihrer Trainings- und Rennpause einen Material-Wechsel vollzog, könnte Ende November beim Riesentorlauf in Killington (USA) in den Weltcup zurückkehren.
Philipp Schörghofer
Mit Schörghofer muss auch der zweitbeste ÖSV-Riesentorläufer der abgelaufenen Saison beim Auftakt passen. Grund ist eine schmerzhafte Knorpelverletzung und ein Knochenmarksödem im rechten Knie. "Normales Skifahren und Stangen-Training ist nicht möglich. Ein Heim-Rennen zu verpassen tut sehr wehr, aber ich muss nun Geduld haben und Therapie machen sowie darauf hoffen, dass es dann in den USA passt", sagt der Salzburger. Der Riesentorlauf in Beaver Creek Anfang Dezember ist damit das nächste Ziel des 34-Jährigen.
Michaela Kirchgasser
Nach Veith und Brem fehlt mit Kirchgasser eine weitere Stütze im ÖSV-Damen-Team. Die 32-Jährige ist nach ihren Knie-Operationen im März bzw. Mai noch nicht hundertprozentig fit. "Sölden fahre ich definitiv nicht, hoffentlich den Slalom in Levi, aber das ist auch ziemlich eine Challenge", meint Kirchgasser. Weil die Reha deutlich länger gedauert hat, als angenommen, hat die routinierte Salzburgerin ihre Speed-Pläne für die kommende Saison etwas revidiert. "Ich werde erst nach Killington entscheiden, ob es wirklich nach Lake Louise geht."
Lara Gut
Die Vorjahres-Siegerin kann ihren Erfolg auf dem Rettenbachferner 2017 nicht wiederholen. Die Schweizerin arbeitet nach ihrer bei der Ski-WM in St. Moritz im Februar erlittenen Knieverletzung (Kreuzbandriss, Meniskusblessur) an ihrem Comeback und lässt Sölden daher aus. "Normalerweise stehe ich im Juli schon wieder auf den Ski", erklärt Gut. "Diesmal habe ich im September mit dem Schnee-Training begonnen. Ich will nicht schnell zurückkommen, sondern stark. Es eilt nicht, schon in Sölden anzutreten. Es macht mehr Sinn, im Oktober und November in allen Disziplinen zu trainieren, statt mich für Sölden auf den Riesenslalom zu konzentrieren." Gut peilt für ihr Comeback die Rennen in Killington (USA) Ende November an.
Aksel Lund Svindal
Der verletzungsgeplagte Norweger arbeitet nach seiner zweiten Knie-OP binnen zwei Jahren an seiner Rückkehr in den Weltcup-Zirkus. Beim Trainingslager in Chile im September absolvierte der 35-Jährige erste Abfahrtsläufe, generell gilt sein Fokus den Speed-Bewerben. Der Riesentorlauf ist für Svindal derzeit noch kein Thema, daher ist sein Fehlen beim Saison-Auftakt nur logisch. Angepeiltes Comeback: Die Speed-Rennen in Amerika. "Ich hoffe natürlich, dass ich für Lake Louise bereit sein werde. Wenn das nicht funktionieren sollte, dann ist ganz klar Olympia im Februar 2018 mein grosses Ziel", sagt Svindal gegenüber "skionline.ski".
Mayer, Reichelt & Co.
Auch andere Speed-Spezialisten wie Matthias Mayer, Hannes Reichelt und Vincent Kriechmayr starten nicht in Sölden in die Saison und werden erst später die "Riesen"-Ski anschnallen. "Der Riesentorlauf ist ein Thema. Aber mir ist wichtig, dass in erster Linie Abfahrt und Super-G einmal passen. Wenn das wirklich hinhaut und ich da zufrieden bin und das Radl läuft, dann werde ich auch im Riesentorlauf am Start sein, wenn es reinpasst", sagt Abfahrts-Olympiasieger Mayer. Den selben Fokus setzt Kriechmayr. Reichelt kann sich aufgrund des neuen Materials prinzipiell vorstellen, wieder in den Riesentorlauf einzusteigen. "Es gibt wahrscheinlich ein paar Rennen, wo ich starten möchte, aber zuerst muss ich im Riesentorlauf halbwegs in Form sein. Es sind Rennen wie Beaver Creek oder Alta Badia, aber ich werde Sölden nicht fahren."