Die Saison 2023/24 hätte eigentlich die Premiere der Team-Kombination bringen sollen - eigentlich.
Am 19. Jänner hätten die Männer in Kitzbühel erstmals im neuen Format um Weltcup-Punkte fahren sollen, die Premiere der Frauen wäre am 16. Februar in Crans-Montana geplant gewesen. Dazu wird es jedoch nicht kommen.
"Im Sinne des Produktes Kitzbühel und der Athleten wurde entschieden, die Teamkombination in Kitzbühel 2024 nicht auszutragen", sagt ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer zur APA. Die Organisatoren befürchten angesichts "zu vieler Unsicherheitsfaktoren" einen Imageschaden für die Hahnenkamm-Rennen. Stattdessen wird in "Kitz" erneut auf zwei Abfahrten und einen Slalom gesetzt.
Wie mehrere Parteien bestätigen, habe sich der internationale Ski-Verband (FIS) in seiner Herbstsitzung in Zürich anderweitig entschieden. Man wolle die Regeln der neuen Disziplinen überdenken und den Wettkampf erst im Winter 2024/25 ins Programm aufnehmen.
130 Athleten sprachen sich gegen Team-Kombi aus
Das neue Format hätte vorgesehen, einen Fahrer eines Zweier-Teams eine Abfahrt oder einen Super-G und den anderen einen Slalom-Lauf bestreiten zu lassen. Diese Zeiten würden dann addiert werden.
Laut dem Schweizer "Blick" haben sich jedoch 130 Athleten und Athletinnen gegen die neue Team-Kombination ausgesprochen. Vor allem der Umstand, dass die erzielten Weltcuppunkte auch für die Disziplinenwertungen und den Gesamtweltcup gezählt hätten, gefiel nicht allen.
Kleinere Nationen wären zudem im Nachteil. Als plakatives Beispiel nannte Scherer Slalom-Vizeweltmeister AJ Ginnis, der nicht teilnehmen hätte können, weil es keinen griechischen Weltcup-Abfahrer gibt.
"Risiko, dass Kitzbühel einen Schaden nimmt, ist zu groß"
Keine Punkte zu vergeben, wäre andererseits auf wenig Gegenliebe bei den Stars gestoßen. Mögliche Wettbewerbsvorteile, weil eine Handvoll Slalomfahrer den Ganslernhang bereits vor dem Spezialslalom gefahren wäre, spielten ebenso eine Rolle. Kurzfristige Diskussionen über nationenübergreifende Teams seien indes im Sand verlaufen, sagt Scherer.
"Wir hätten alles auf uns genommen, um dem Format als neue Chance für den Skisport die größtmögliche Bühne zu bieten. Schlussendlich hat es keine Zeitschiene gegeben, die eine gute Umsetzung realistisch macht. Das Risiko, dass Kitzbühel einen Schaden nimmt, ist zu groß."
Team-Kombi erst bei WM 2025 in Saalbach?
Scherer vermutet, dass die erste Team-Kombination erst bei der WM 2025 in Saalbach stattfindet. Hier gebe es Medaillen statt Punktediskussionen. Für Olympia 2026 seien die zwei Kombinationen für Männer und Frauen indes fixiert.
Im Rahmen der Herbst-Sitzung wurde zudem ein Rahmenterminplan bis zur Saison 2025/26 präsentiert. Die traditionellen Österreich-Highlights fänden sich darin wieder, was die langfristige Planung erleichtere, berichtet Scherer. Panorama habe sich als Ersatz für die Lake-Louise-Rennen in Stellung gebracht, dasselbe gelte für das Weltcupfinale in Kvitfjell/Hafjell.