Erst kürzlich äußerte Ex-Skirennläufer Hans Knauß seinen Unmut über das enge Programm im Weltcupkalender. Der Steirer betrachtete die geplanten 44 Einzelrennen bei den Herren und die 41 Damen-Bewerbe für "verrückt". (Hier nachlesen>>>)
Vor dem Start der neuen Weltcup-Saison in Sölden (Samstag ab 10 Uhr im LIVE-Ticker) stimmt auch FIS-Präsident Gian Franco Kasper der Kritik zu.
"Wir sind am Limit, keine Frage. Ich stimme zu, dass wir zu viele Rennen haben", erläutert der FIS-Chef bei deim traditionellen Forum Alpinum. Die FIS sei aber "nicht da, um Rennen zu verhindern, sondern um sie zu organisieren", führt der Schweizer fort.
Die kommende Saison der Alpinskifahrer ist eine ohne Medaillen-Bewerbe und öffnet daher die Möglichkeit, im weltcup mehr Rennen auszutragen. Zu den zahlreichen Einzelrennen komt beim Saisonfinale auch noch ein Mixed-Teambewerb hinzu.
Gefahren wird außerhalb Europas auch in Nordamerika, China und Japan. "Mit den neuen Events wird es noch schwieriger", gesteht Kasper ein. Hilfreich sein könne, die Weltcupkalender künftig bereits auf mehrere Jahr im Voraus festzulegen. "Das hilft den Veranstaltern. Wir müssen aber auch flexibel bleiben."
Neuerliche Präsidentschafts-Kandidatur ungewiss
Kasper wird Ende November dem FIS-Council mitteilen, ob er am Ende seiner aktuell sechsten Amtszeit nochmals für das Präsidentenamt des Internationalen Skiverbandes kandidieren wird. Das bestätigt der im Vorjahr für vier Jahre wiedergewählte, 75-jährige Schweizer in Sölden. Kasper ist seit 1998 FIS-Präsident und derzeit auch Ehrenmitglied im IOC.
Diese Mitteilung an das Council ist in der FIS üblich, um den Mitgliedsverbänden die Möglichkeit zu geben, eventuell rechtzeitig Kandidaten zu finden und zu nominieren. Die FIS hat auf Anregung von Kasper eine Art interne "Transparenz"-Kommission eingerichtet. Laut Kasper eine Vereinigung "alter weiser Männer".
Verschwindet der Begriff "Ski"?
Laut dem Langzeit-Funktionär gibt es intern auch Überlegungen, den Begriff "Ski" aus dem Namen des Internationalen Skiverbandes verschwinden zu lassen. Stattdessen könnte "Schneesport" kommen.
"Auch deshalb ist es gut, eine Kommission zu haben, die über die Zukunft diskutiert", so Kasper. Er sei zudem sicher, dass Schneesport-Veranstaltungen künftig vermehrt in Hallen eher wahrscheinlich seien. "Da habe ich keine Illusionen."