Der Ski-Kaiser sorgt sich drei Wochen vor der Heim-WM in Saalbach-Hinterglemm um die Ski-Nation.
"Ich bin mir nicht sicher, ob wir gerüstet sind", sagt Franz Klammer am Rande der "Hermann Maier Star Challenge" in Flachau zur APA. "Aber wir haben noch Chancen, dass wir uns erholen. Vielleicht geht im Jänner noch was, die Hoffnung stirbt zuletzt."
Die ÖSV-Männer sind im WM-Jahr noch immer sieglos. Für Klammer ist dies auch Kopfsache. "Sie trauen sich momentan nichts zu, die Unsicherheit fährt mit. Im Slalom fahren sie viel besser als es die Ergebnisse sind. Es fehlt die Selbstverständlichkeit."
"Wenn der Vinc nichts macht, ist es traurig"
(Text wird unterhalb des Videos fortgesetzt)
Beim dünn aufgestellten Speed-Team ringt der Abfahrts-Olympiasieger von 1976 in Innsbruck hingegen um Worte. "Speed ist momentan ... wenn der Vinc Kriechmayr nichts macht, ist es traurig."
Er ortet gewisse Probleme im Übergang zwischen Landesskiverbänden und dem ÖSV. "Die zweite Garde ist nicht wirklich da."
Bewunderung für Vonn nach "Vollschuss"-Sager
Das Sensationscomeback von Lindsey Vonn hat es dem 71-Jährigen hingegen angetan. "Ich habe ihr Comeback sehr kritisch gesehen, aber meine Meinung ist ja vollkommen unwichtig", sagt Klammer. Er hat aufgrund eines zugespitzten Sagers - "dann hat sie einen Vollschuss" - zu den lautesten Skeptikern gehört.
"Eins steht fest", sagt Klammer nun, nachdem die 40-jährige Vonn bei den Rennen in St. Anton bereits am Podest angeklopft hat. "Sie macht das sehr souverän, hat sich wirklich sehr seriös vorbereitet und hat meines Erachtens noch viel Platz nach oben."
Der Abfahrtsrekordsieger (25 Weltcup-Siege) sieht die 43-fache Abfahrtssiegerin also noch gar nicht am Limit fahrend. "In St. Anton ist sie über die Wellen drübergefahren als ob sie nie aufgehört hätte - wunderbar. Hut ab vor der Leistung."