Kurz vor dem Start der neuen Weltcup-Saison in Sölden lässt eine Integral-Umfrage im Auftrag von Greenpeace aufhorchen.
Demnach findet eine breite Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher (80 Prozent), dass der Weltverband FIS bei alpinen Skirennen nicht auf Klimaschutz achtet. 83 Prozent wünschen sich, die FIS würde mehr für den Klimaschutz unternehmen. 75 Prozent glauben, dass der Kauf von CO2-Zertifikaten nicht zielführend ist, um der Klimakrise zu begegnen.
Greenpeace wollte vor dem Saisonstart in Österreich ein Stimmungsbild zum Wissenstand und zur Haltung der Bevölkerung hinsichtlich Klimaneutralität im Wintersport.
Die Umweltorganisation ist auf dem Standpunkt, dass vor allem die FIS echte Klimaschutz-Maßnahmen - wie einen späteren Saisonstart oder den Ausbau einer nachhaltigen Infrastruktur - blockiert und sich durch den Erwerb von CO2-Zertifikaten "freikaufen" möchte.
Greenpeace: Harsche Kritik an "klimapositiver" FIS
Durch die Umfrage unter 1.000 Personen sieht sich Greenpeace in seinen Forderungen bestätigt. So halten es nur 22 Prozent für zulässig, dass die FIS aufgrund von Zertifikation mit dem Begriff "klimapositiv" wirbt.
"Die FIS täuscht beim Klimaschutz. Statt die eigenen CO2-Emissionen zu senken, zahlt sie in intransparente Projekte ein und lässt ein paar Bäume pflanzen", sagte Greenpeace-Wirtschaftsexpertin Ursula Bittner. "Die österreichische Bevölkerung hat längst erkannt, dass hinter dieser Masche nur ein moderner Ablasshandel steckt."
Bei den Maßnahmen, die seitens der FIS gesetzt werden könnten, fand ein Verbot von Privatjets im Weltcup die größte Zustimmung mit 73 Prozent. Dahinter folgten die Anpassung des Rennkalenders, um Flugreisen zu minimieren (67 Prozent), sowie der Ausbau von klimafreundlicher Infrastruktur durch öffentliche Verkehrsmittel, Hotels etc. (55 Prozent).
Rund die Hälfte der Befragten (53 Prozent) glaubt, dass es in 30 Jahren in Österreich noch möglich sein wird, Wintersport zu betreiben. Abgefragt wurden auch ausgewählte Maßnahmen, um selbst auf einen klimafreundlicheren Wintersport hinzuwirken. Die größte Bereitschaft (81 Prozent) besteht demnach dazu, nachhaltige Unterkünfte im Skigebiet zu wählen.