Zwei Podestplätze in der Saison 2018/19. Ein Sieg in 48 Rennen seit dem Comeback nach dem Kreuzbandriss 2015.
Lara Gut ist weit von ihren vergangenen Top-Leistungen entfernt. Als Reaktion stellt die 28-Jährige in ihrem Umfeld einiges um: Ein neuer Fitness-Coach kommt, zudem will sie wieder mehr mit dem Schweizer Team trainieren.
Rainer Salzgeber sieht allerdings vor allem bei Gut selbst Handlungsbedarf. Der Head-Rennchef kritisiert im "Blick" die Einstellung: "Der Riesenslalom ist die Kerndisziplin. Im letzten Sommer und Herbst hatte Lara aber nicht den richtigen Fokus. Sie nahm alles zu locker".
Arbeit am Material vernachlässigt
Konkret spricht er die Arbeit am und mit dem Material an. "Ski, Bindungen, Platten, Schuhe. Die Entwicklung geht immer weiter, ist komplex. Wenn man aber neue Modelle gar nicht probiert oder nach einem Lauf sagt, sie würden nichts taugen, ist man auf dem falschen Weg."
Die Folge: Im Riesentorlauf war ein 14. Rang das beste Ergebnis von Gut in der Saison 2018/19.
Salzgeber verweist auf Hirscher-Team
Neben der Einstellung sieht Salzgeber noch einen weiteren Ansatzpunkt: Im Trainerteam. Der Vorarlberger empfiehlt gut einen zweiten Trainer neben ihrem Vater Pauli. Konkret: "Jemand, der ihr die Wahrheit sagt, wenn sie auf dem falschen Weg ist. Das ist nicht immer angenehm, aber hilfreich."
Dabei verweist er auf das Team Hirscher, wo neben Vater Ferdl mit Mike Pircher eine zweite Vertrauensperson vorhanden sei. "Er hat eine gewisse Distanz zu Marcel. Und sagt offen seine Meinung. Ich könnte mir vorstellen, dass sowas auch bei Lara super funktionieren würde. Denn eines ist klar: Sie ist eine Ausnahmeathletin."