Hohe Auszeichnung für Marcel Hirscher: Österreichs Ski-Superstar wird von der renommierten französischen Sportzeitschrift "L'Equipe" erstmals zum "Champion der Champions" und somit zum Sportler des Jahres 2018 gewählt. Es ist die erste derartige Auszeichnung für einen Österreicher und für einen Skifahrer.
Bei den Damen gewinnt die US-amerikanische Turnerin Simone Biles.
Im Interview mit der Zeitschrift spricht Hirscher über die hohe Erwartungshaltung in seinem Heimatland.
"Es ist hart", so der siebenfache Gesamtweltcupsieger. "Wenn ich Zweiter werde, ist es schrecklich in Österreich, das wird sogar absurd". Er könne ab sofort nur noch verlieren, merkt Hirscher an. "Jeder wartet darauf, dass ich verliere", sagt er.
Pintauralt: "Er ist der Beste der Geschichte"
Zuletzt kürte sich Hirscher mit 63 Siegen im Weltcup zum erfolgreichsten Skirennläufer Österreichs, weltweit liegen nur Lindsey Vonn (USA/82) und Ingemar Stenmark (SWE/86) vor ihm.
Er will seinen Rekordbilanzen weiter keine Beachtung schenken. "Auf die Statistik schaue ich nicht. Ich werde auf meine Karriere zurückblicken, wenn ich in Pension bin, mit einem guten Glas Rotwein auf meinem Sessel sitzend."
Die Zeitung sprach mit zahlreichen Wegbegleitern und Ausnahmegrößen über das "Phänomen" Hirscher. "Er ist der beste Skifahrer der Geschichte", sagt etwa Frankreichs Riesentorlauf-Star Alexis Pinturault. "Wenn er die Motivation findet, wie Stenmark bis 35 zu fahren, wird er den Siegrekord (86 Weltcupsiege, Anm.) übertreffen können."
Der Franzose, der zuletzt nicht mehr an die erfolgreichen Saisonen davor anschließen konnte, hätte "vor zwei oder drei Jahren" versucht, Hirscher zu kopieren. "Es war ein Fehler, man muss seinen eigenen Weg finden", meint Pinturault nun.
Hirscher selbst lässt sich für die Zukunft wieder einmal alle Optionen offen: "Alles was noch kommt, ist Draufgabe. Wenn es nicht so funktioniert, wenn ich mein Bestes gebe, ist es nicht schlimm. Ich muss nichts mehr beweisen."