Nachdem die FIS kürzlich grünes Licht für die neue Mega-Abfahrt am Matterhorn erteilt hat, werden weiter kritische Stimmen zum Projekt laut.
Schon bei der Planung äußerten einige Rennfahrer und Experten Skepsis in Bezug auf die Abfahrt mit Start auf fast 4000 Metern und einer Fahrzeit von ungefähr 2:20 Minuten.
Dem schließt sich nun auch Hans Knauß an. "Ich finde es grundsätzlich super, dass dieser wunderbare Ort Zermatt in den Ski-Weltcup investieren will. Aber wenn man auf dieser Höhe eine Abfahrt plant, die mit einer Länge von 4 Kilometer eine Laufzeit von 2:20 Minuten beinhalten wird, ist das absoluter Schwachsinn", sagt der ehemalige ÖSV-Läufer gegenüber dem "Blick".
Knauß weist auf die Verletzungsgefahr bei derart langen Abfahrten hin. "Das heutige Material raubt den Rennfahrern enorm viel Kraft, die meisten Verletzungen passieren im letzten Drittel eines Laufes. Und die dünne Höhenluft in der Matterhorn-Region wird den Athleten noch mehr zusetzen. Deshalb muss auf dem Streckenplan noch ein Flachstück gestrichen werden, damit die Abfahrt höchstens 1:40 Minuten lang wird", so seine Forderung.
Die neue Strecke mit Start in Zermatt und Ziel in Italien soll im Weltcupwinter 2022/23 erstmals gefahren werden. Das Rennen soll Anfang November ein "Loch" im Kalender füllen und einen früheren Saisonstart für die Speed-Asse ermöglichen.
Auch in diesem Punkt äußert Knauß Bedenken: "Weil es in Europa abseits von Zermatt keine geeignete Abfahrts-Piste auf dem Gletscher gibt, können im Sommer einzig die Schweizer optimal trainieren. Deshalb würde eine Abfahrt Anfang November für die meisten anderen Teams zu früh kommen."