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Kriechmayr: "Glaube alleine wird uns nicht rausreißen"

Das heimische Speed-Aushängeschild bei den Männern übt Kritik an der aktuellen Ausrichtung im ÖSV. Auch Neo-Sportdirektor Stecher pflichtet ihm bei.

Kriechmayr: Foto: © GEPA

Der Winter der ÖSV-Speed-Männer verlief nicht nach Wunsch. Einzig Vincent Kriechmayr hielt einigermaßen die Fahnen für Rot-Weiß-Rot hoch und holte zwei Siege sowie einen Podestplatz.

Das wirft, nicht zum ersten Mal, aber heuer insbesondere, die Frage auf, wie der ÖSV auf dieses Problem reagieren sollte. Klar ist: Anzusetzen gilt es allem voran im Nachwuchs, aber auch auf dem vorhandenen Weltcup-Personal sollte der Fokus liegen. Darin sind sich auch alle Beteiligten großteils einig.

Warum das Herz (nicht) das Wichtigste ist

Über das Wie und das dahinterstehende Warum dagegen wird eifrig debattiert. Roland Assinger hat diese Sorgen als Coach von Kugel-Gewinnerin Conny Hütter & Co. zwar nicht, leidet aber freilich mit seinem Männer-Pendant Marko Pfeifer mit.

"Das Wichtigste ist einfach, dass der Sportler ein Herz hat und auch weiß, dass es hier um Leistungssport geht und nicht um irgendeine Vereins-Meisterschaft", befindet er auf Servus TV bei "Sport & Talk im Hangar 7".

Dem widerspricht Kriechmayr: "Das Herz und der Glaube alleine werden uns nicht rausreißen." Denn das sehe er bei allen Athleten. Geht es nach dem 32-Jährigen, solle man die Herangehensweise anpassen.

Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr

Der Riesentorlaufschwung sei zwar "das Um und Auf, da gebe ich euch schon Recht", meint er in Richtung Assinger und dem ebenfalls zugegenen Neo-Sportdirektor Mario Stecher. Kriechmayr konkretisiert: "Man hat einmal beim Skiverband gesagt: Speed ist nicht so entscheidend, wichtig ist der Riesentorlaufschwung und Speed-Fahren kann man dann sowieso. Das ist aber nicht der Fall."

Die jungen Nachwuchs-Hoffnungen bräuchten "schon von klein auf eine gewisse Erfahrung mit dem Speed. Man muss schauen, dass man auch die Kids schon auf die Abfahrtsski bringt und ihnen auch ein bisschen die Angst nimmt" meint er frei nach dem Prinzip "was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr".

Stecher: "Da fehlt uns aktuell ein bisschen was"

Er denkt zurück an seine eigene Zeit im Nachwuchs. Damals habe es "Speed-Camps" gegeben. "Das war eine coole Geschichte. Die ÖSV-Trainer haben uns da Inputs gegeben, haben uns Fahrten von Europacup-Läufern gezeigt, zu denen wir aufgeschaut haben", erinnert sich der Routinier.

Mario Stecher pflichtet Kriechmayr bei. Es brauche dafür "auch Speed-Strecken, auf denen unsere jüngeren Leute, aber auch die Elite, trainieren können. Da fehlt uns aktuell sicher ein bisschen was. Das werden wir in Zukunft angehen."

Wichtig sei zudem, dass "dass wir auch wieder dieses Vertrauen aufbauen", so das frühere Kombinierer-Ass. Bei der Arbeit mit den Alpin-Hoffnungen solle wieder das Gefühl herrschen, "dass sie toll betreut werden". Auch das sein ein Thema, dem man sich widmen werde.

Die gesamte Sendung könnt ihr auf ServusTV On nachsehen>>>


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