Mit Livio Magoni hat der ÖSV einen absoluten Star-Coach an Land gezogen.
Der Italiener hat sich dem Österreichischen Skiverband selbst angeboten und fungiert künftig als Co-Trainer der Technik-Damen. Nach dem Vorbild von Tina Maze und Petra Vlhova, die Magoni zu Gesamtweltcup-Siegerinnen gemacht hat, soll er sich speziell auch um Katharina Liensberger kümmern.
Magoni ist jedoch auch für seine raue Art und kontroverse Aussagen bekannt. So schreibt etwa Vlhova in ihrer Biografie über ihren Ex-Coach: "Er behandelte mich wie eine Maschine. Nicht wie eine Frau, die auch Gefühle hat, die ihre Tage hat und manchmal scheitert. Es war krank."
Da stellt sich unweigerlich die Frage: Magoni und Liensberger - Funktioniert das?
Der Italiener spricht kaum Deutsch, das sollte allerdings die kleinste Hürde sein. Viel interessanter zu beobachten wird sein, wie Magoni mit seiner Art zu den ÖSV-Frauen und vor allem Liensberger passt.
"Katharina ist eine sehr fordernde Athletin, die die Rückmeldungen braucht", sagt ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober gegenüber LAOLA1.
"Liensberger ist ein Sonnengemüt, ein spezieller Charakter. Das könnte gut zu Livio passen", findet der Schweizer Ex-Slalom-Läufer Didier Plaschy, der Magoni seit Langem kennt, im "Blick". "In Slalom und Riesenslalom hat Liensberger gezeigt, dass sie die Beste sein kann. Nun folgt der nächste Schritt. Livio bekommt eine Athletin, die körperlich sehr fit ist."
Stadlober: "Ich erwarte einen respektvollen Umgang"
Aber funktioniert Magoni, der vor allem in Privatteams Erfolg hatte, überhaupt in einem großen Verband?
"Ich kann mir vorstellen, dass es einfacher ist, in einer Gruppe zu arbeiten als mit einer Einzelperson, aus der man immer das Letzte herausholen muss", meint Stadlober. "Er ist sicher einer DER Experten, gerade was den Riesentorlauf betrifft. "
Die ÖSV-Präsidentin stellt in Hinblick auf Magonis umstrittene Äußerungen in der Vergangenheit jedoch klar: "Nichtsdestotrotz möchte ich nicht, dass es solche Aussagen, wie sie Herr Magoni in der Vergangenheit scheinbar getätigt hat, über unsere Damen gibt. Ich möchte schon einen respektvollen Umgang, auch wenn Hochleistungssport nicht immer einfach ist."
