Rätselraten um Marcel Hirscher. Kann der sechsfache Gesamtweltcup-Sieger beim ersten Herren-Rennen der Saison am Sonntag an den Start gehen oder ist er zum Zusehen verdammt?
Auch, wenn es zuletzt aufgrund der Nachwirkungen nach seinem Knöchelbruch nicht gut aussah, ist die Entscheidung laut LAOLA1-Informationen noch nicht gefallen. Am Montag stand der Annaberger nach einer Ski-Pause wieder auf Schnee, freies Skifahren war angesagt.
Klarheit soll ein intensiveres Training am Dienstag schaffen. Dann will der 28-Jährige einige Slalom-Tore fahren, um die Belastung unter Rennbedingungen zu simulieren.
"Ein Funken Hoffnung"
Sollte dieser Test positiv ausfallen, könnte ein Start beim Slalom in Levi (12. November) doch noch zum Thema werden.
Während sich seine ÖSV-Technik-Teamkollegen bereits im Hohen Norden (Trainingscamp in Schweden) befinden, blieb Hirscher vorerst in heimischen Gefilden.
Aus dem Lager des Salzburgers ist zu vernehmen, dass nach wie vor "ein Funken Hoffnung" auf einen Start am Sonntag besteht. Doch dafür müsste in den nächsten Tagen alles reibungslos ablaufen, es darf nicht zum kleinsten Rückschlag kommen.
Bereits zuletzt verriet Hirscher, dass ihm "jeden Tag der Schädel" rauchen würde. Der im August erlittenen Knöchelbruch bereitete ihm bislang jede Menge Kopfzerberechen, Schmerzen im Bereich der Bruchstelle waren die Folge.
Sobald das Wadenbein nach unten kippte, gab der Körper eine Rückmeldung. Im Alltag sei das kein Problem, beim Skifahren jedoch schon. Deshalb kehrte der vierfache österreichische Sportler des Jahres nach seinem Blitz-Comeback auf Ski und anschließender Pause erst am Montag wieder auf die Latten zurück.
Grandiose Bilanz in Levi
Bereits das erste Saison-Rennen in Sölden hätte der sechsfache Weltmeister ausgelassen, der Auftakt-Riesentorlauf fiel jedoch aufgrund des schlechten Wetters ins Wasser.
Nun kommt es zum Wettlauf gegen die Zeit, bereits in wenigen Tagen steht der Torlauf in Levi auf dem Programm.
Ein kleiner Hoffnungsschimmer bleibt: Im Gegensatz zum "Riesen" blieb das Slalom-Material über den Sommer unverändert, Hirscher könnte fast auf die selbe Ausrüstung wie im vergangenen Winter zurückgreifen. Der Rückstand durch die fehlenden Ski-Tests in den letzten Monaten wäre nicht annähernd so groß wie im Riesentorlauf.
Im Kampf um seinen siebten Gesamtweltcup-Triumph in Serie wäre ein Antreten am Sonntag jedenfalls nicht unwichtig, denn im Hohen Norden fühlt sich der Salzburger äußert wohl. Bei den letzten vier Levi-Slaloms (2015 kein Rennen) landete Hirscher stets unter den ersten Zwei. Mit zwei Siegen (2013, 2016) und zwei zweiten Plätzen (2012, 2014) legte er stets den ersten Grundstein für erfolgreiche Saisonen.
Einem Ausnahmekönner wie Marcel Hirscher wäre es zuzutrauen, auf einer seiner Lieblings-Strecken selbst nahezu ohne Training ein Top-Ergebnis einzufahren.
Noch lebt die Hoffnung...