Marcel Hirscher könnte am Donnerstag beim Slalom in Zagreb seinen vierten Sieg in Serie auf demselben Hang feiern - im Slalom ist das bisher noch keinem anderen Läufer gelungen.
Alberto Tomba (Sestriere) und Ingemar Stenmark (Madonna und Kitzbühel) sowie Benjamin Raich (Schladming) und Ivica Kostelic (Wengen) haben vier Mal oder öfter einen Slalom an einem Ort gewonnen, aber selbst diese Allzeit-Größen haben dies nicht nacheinander geschafft.
Ein weiterer Sieg in Zagreb würde für Hirscher auch den 100. Podestplatz bedeuten.
Er wäre damit hinter Stenmark (155) und Marc Girardelli (100) der dritte Läufer, der diese Marke erreicht.
Monat der Klassiker steht an
Für Hirscher ist Zagreb mittlerweile zu einer Herzensangelegenheit geworden, nachdem sein erster Sieg 2012 auf dem Berg nahe der kroatischen Hauptstadt wegen der "Einfädelaffäre" viel Diskussionsstoff erzeugt hatte. Danach siegte Hirscher auch 2013 und 2015, dazwischen und im Vorjahr war das Rennen wegen Schneemangels abgesagt bzw. verlegt worden.
Hirscher trainierte am Mittwoch mit seinen Teamkollegen noch daheim auf der Reiteralm, ehe er nach Zagreb flog, um dort am Abend erstmals die Ski anzuschnallen.
Am Donnerstag (14.45 Uhr/18.00 Uhr, live ORF eins) will Hirscher unter Flutlicht Kristoffersen endlich wieder einmal biegen. Sowohl in Kroatien als auch danach in Adelboden kann er auch seinen ohnehin schon beträchtlichen Vorsprung auf Speed-Dominator Kjetil Jansrud ausbauen, ehe es nach Wengen, Kitzbühel und Schladming geht. Der Jänner ist bekanntlich der Monat der großen Klassiker im Herren-Weltcup.
"Dahinter folgt der Rest"
Für diese wichtige Phase fühlen sich auch Hirschers Teamkollegen gut gerüstet. "Die Burschen haben bisher gut angeschrieben und einige Punkte auf dem Konto. Das war auch unser Ziel, bevor der Jänner kommt. Damit kann man ab nun auch mehr Risiko eingehen", erklärte Slalomchef Marko Pfeifer.
Vor allem Michael Matt, Marc Digruber, Marco Schwarz und Manuel Feller haben im WM-Winter zum Teil schon stark aufgezeigt. Dass es im Slalom dennoch praktisch nur um Platz drei hinter Kristoffersen und Hirscher geht, ist auch Pfeifer bewusst.
"Die beiden fahren derzeit sicher in einer eigenen Liga. Dahinter folgt der Rest der Weltklasse, da gehören wir aber dazu", ist der Kärntner überzeugt. "Wir wollen nun nicht mehr nur ergebnisorientiert, sondern munter drauf los fahren. Sie fahren alle gut Ski und der Jänner ist mit fünf Slaloms unser wichtigster Monat."