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Vor Saisonbeginn: Marco Schwarz "ohne Schmerzen"

Das Syndesmoseband funktioniert seit Ende Mai "wieder sehr gut". Speed-Training in Copper Mountain im November geplant.

Vor Saisonbeginn: Marco Schwarz Foto: © GEPA

Eine Saison mehr oder weniger zum Vergessen hat Ski-Rennläufer Marco Schwarz hinter sich. Nach einer Knöchelverletzung fand der Kombi-Weltmeister nicht mehr seine Normalform und musste im März ohne einen Podestplatz abschwingen.

Im WM-Winter 2022/23 will er wieder in die Erfolgsspur finden und auch das Abenteuer Speed ernsthaft angehen, wobei der Technik-Fokus bleiben soll. "Ich habe beim Skifahren keine Schmerzen, von dem her bin ich wieder voll bereit", sagte der Kärntner.

Training war nicht möglich

Anfang November 2021 hatte sich Schwarz bei einem Trainingssturz einen Einriss des Syndesmosebandes im linken Sprunggelenk zugezogen. Die Therapie machte ihn zwar schnell wieder rennfit, sodass er beim Slalom-Auftakt in Val d'Isere im Dezember wieder am Start stand.

Er verpasste aber wichtige Trainingstage und bekam in seinem Fuß nicht mehr die Sicherheit zurück, die es zum bedingungslosen Angriff gebraucht hätte. Seine besten Resultate in der Saison waren zwei fünfte Slalom-Plätze in Garmisch-Partenkirchen und Flachau, direkt nach den für ihn enttäuschend verlaufenen Olympischen Spielen in China (dort war er Kombi-Fünfter).

"Mir ist das wichtigste Monat der Vorbereitung abgegangen", betonte Schwarz. "Im November hätte ich eigentlich geplant gehabt, den Slalom-Aufbau zu machen. Ich bin dann ohne Training in die Rennsaison, das war sicher nicht ganz optimal. Ich will nicht alles darauf schieben, aber es hat mich dann schon ein bisschen eingeschränkt."

Seit Mai schmerzfrei - Top Bedingungen in Chile

Mittlerweile fühlt sich der 27-Jährige wieder wohl. "Im Frühjahr habe ich das Syndesmoseband schon beim Laufen und bei Sprüngen noch gespürt. Aber seit Ende Mai funktioniert es wieder sehr gut." Das Überseetraining bei Top-Bedingungen in Chile, wo Schwarz auch eine Woche mit der Speed-Mannschaft trainierte, habe Spaß gemacht und "sehr viel gebracht".

Der Schwerpunkt lag auf dem Slalom, auch wegen des im Vorjahr unerledigt geblieben Pensums in seiner Spezialdisziplin. Der Speed-Block soll sich auch auf den Riesentorlauf positiv auswirken.

Im November wird sich Schwarz dann wohl erneut den Speed-Athleten anschließen, die sich in Copper Mountain den Feinschliff für die übrige Saison holen. "Wenn er sich schnell genug präsentiert, ist der Plan, dass er nach Lake Louise mitgeht.

Dort sind zwei Super-G und eine Abfahrt", erklärte der nunmehrige Rennsport-Leiter Marko Pfeifer, der Schwarz schon seit dessen Weltcup-Debüt betreut, den Gedanken dahinter. "Letztes Jahr hat uns die Verletzung einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir waren ja schon auf dem Plan, den wir heuer machen."

Schwarz auch heiß auf Speed-Disziplinen

Pfeifer hält große Stücke auf seinen Kärntner Landsmann und schätzt dessen "brutale Gabe", wenn es um instinktives Skifahren geht. "Ich weiß ja, wo er herkommt. Er war (2014 in Jasna; Anm.) Junioren-Weltmeister im Super-G, hat Bronze in der Abfahrt gewonnen", erinnerte er.

"Dieses Potenzial in seiner Karriere nicht zu probieren und zu nützen, wäre zu schade, meiner Meinung nach. Es wäre cool, wenn er da reinschmecken könnte."

Wenn Schwarz in Training zu weit weg ist von der Musik, werde er Lake Louise jedoch auslassen und sich auf den Slalom in Val d'Isere vorbereiten, sagte Pfeifer. "Natürlich müssen die Trainer sagen, ob es Sinn macht, und ich muss mich auch bereit fühlen. Das wird dann kurzfristig entschieden. Sonst war es ein gutes Training für die Kombi bei der Weltmeisterschaft", meinte Schwarz, der im Februar seinen Titel in Courchevel erfolgreich verteidigen will.

"Das Speedfahren macht mir sehr viel Spaß, aber natürlich ist der Hauptfokus auf die technischen Disziplinen", stellte er klar. Zeigen kann Schwarz das schon gleich am Sonntag beim Riesentorlauf in Sölden.

"Ich fühle mich körperlich fit und freue mich schon auf den Start."

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