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Mayer nach Bestzeit: "Ein ganz großer Sieg"

Verwunderung und Erleichterung bei Matthias Mayer nach Trainings-Bestzeit in Gröden:

Mayer nach Bestzeit:

Außgerechnet dort, wo er im Vorjahr folgenschwer gestürzt ist, meldet sich Matthias Mayer mit Bestzeit zurück.

Im ersten Abfahrtstraining auf der Saslong in Gröden sorgte der Olympiasieger von 2014 zudem für eine Premiere: Seine erste Bestzeit in einem Training für eine Weltcup-Abfahrt.

"Mir ist ein großer Stein vom Herzen gefallen", gibt der 25-Jährige zu. "Die 100 Punkte gibt's erst im Rennen, und die anderen werden jetzt auch noch aufholen. Aber für mich persönlich ist es ein ganz großer Sieg."

Mayer distanzierte den Schweizer Carlo Janka um 0,15 Sekunden und lag 0,41 vor dem Südtiroler Peter Fill.

Mayer von Bestzeit überrascht

Es war eine überaus versöhnliche Rückkehr ins Grödnertal für Mayer, der nach seinem Sturz am 19. Dezember des Vorjahres kein Rennen mehr in der Weltcup-Saison 2015/16 bestreiten konnte.

Der Athlet vom SC Gerlitzen zog sich trotz Verwendung des neuen Airbags komplizierte Brüche der Brustwirbelsäule zu und konnte monatelang nicht auf Skiern trainieren. Erst vor eineinhalb Wochen gab er in Val d'Isere sein Weltcup-Comeback und beendete den Super-G auf dem 23. Platz.

"Dass ich jetzt die Bestzeit fahr', das hab' ich mir auch nicht gedacht", meinte ein besonders entspannt wirkender Mayer. "Normalerweise schwinge ich im Training ab, und mir ist es eigentlich egal, ob ich eineinhalb Sekunden hinten bin oder Erster bin, weil im Rennen ist es sowieso wieder eine eigene Geschichte", sagte er.

Diesmal sei das Gefühl ein anderes gewesen. "Die 100 Punkte gibt's erst im Rennen, und die anderen werden jetzt auch noch aufholen. Aber für mich persönlich ist es ein ganz großer Sieg."

Erinnerungen an Sturz ausgeblendet

Im Weltcup hatte Mayer zuvor noch nie in einem Training die Bestzeit aufgestellt. Am 7. Februar 2014 gewann er allerdings das zweite von drei Trainings in Krasnaja Poljana und wurde zwei Tage später Olympiasieger.

Seine besonders im oberen und mittleren Streckenteil gelungene Übungsfahrt wollte Mayer in Hinblick auf das Rennen am Samstag (12.15 Uhr) aber nicht überbewerten. "Es tun sich alle ein bisserl schwer offensichtlich da runter. Es ist sehr finster", erklärte er. "Ich wollte einfach sauber runterfahren, das gut erwischen und konzentriert fahren - und offensichtlich war das schnell auch", sagte er.

Die Erinnerungen an den Sturzflug im Vorjahr seien fast komplett ausgeblendet gewesen. Mayer war damals vor der Einfahrt zur Ciaslat von einer Welle ausgehoben worden und krachte nach einer 180-Grad-Drehung in der Luft hart auf die Piste.

"Einmal, wo ich über die Passage drübergefahren bin, hab' ich gedacht: Aha, jetzt bin ich da auch drüber. Aber sonst war es eigentlich weg", berichtete der Kärntner. Die Woche sei allerdings noch lange. Die Bilanz am Samstag könne wieder ganz anders aussehen.

Aufholbedarf bei restlichen ÖSV-Herren

Dass die rot-weiß-rote Speed-Fraktion ausgerechnet in Gröden auf die Erfolgsstraße zurückkehrt, darf bezweifelt werden, nach dem es in den vergangenen Jahren nie etwas zu erben gab. Der bis dato letzte ÖSV-Sieger auf der Saslong hieß Michael Walchhofer, der hier 2010 den Super-G gewann und 2008 die Abfahrt. Im Vorjahr war Vincent Kriechmayrr als Abfahrts-Siebenter Bester der Österreicher, der gestürzte Mayer war da schon auf dem Weg nach Bozen ins Krankenhaus.

Das erste Training 2016 wurde nun fast durch die Bank als Schritt in die richtige Richtung interpretiert. "Das war sicher ganz gut. Mich zipft halt an, dass ich oben wieder eine Tetschn krieg'", meinte Franz, der aber von einem "besseren Gefühl" sprach.

"Es war auf jeden Fall besser. Ich hab' auch noch Fehler gemacht und bin noch nicht alles am letzten Anschlag gefahren", sagte auch Kröll. "Die Ciaslat ist mir um einiges besser gelungen schon einmal wie in den letzten Jahren. Auf das kann ich aufbauen."

Hannes Reichelt beendete das Training als 27. und sah weiteren Aufholbedarf. Der Salzburger war Mitte September an der Lendenwirbelsäule operiert worden. Mit Startnummer eins wollte Reichelt zudem "nicht das Versuchskaninchen" sein. "Das ist eine Sache, wo ich kein Risiko eingehen will", betonte er.

Das zweite Training findet am Donnerstag (12.15 Uhr) statt.

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