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Mit WM-Schwung und offenen Rechnungen ins Saisonfinale

Für die Männer und Frauen stehen noch fünf Weltcupstationen auf dem Plan. ÖSV-Alpinchef Mandl sagt: "Einige werden fühlen, dass sie Rechnungen offen haben."

Mit WM-Schwung und offenen Rechnungen ins Saisonfinale Foto: © GEPA

Die Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm ist Geschichte, die Koffer werden umgepackt und schon in wenigen Tagen geht es weiter zu den nächsten Weltcupstationen.

Auf die Frauen und Männer warten noch jeweils vier, ehe es zum Weltcupfinale nach Sun Valley und damit abermals in die USA geht.

Im Kampf um Kristallkugeln mischen realistisch betrachtet aus Österreich nur noch Cornelia Hütter in der Abfahrt, Katharina Liensberger im Slalom und Vincent Kriechmayr im Super-G mit.

Mit sieben Medaillen - zwei in Gold für Stephanie Venier (Super-G) und Raphael Haaser (Riesentorlauf), drei in Silber für Raphael Haaser (Super-G), Mirjam Puchner (Abfahrt) und Vincent Kriechmayr (Abfahrt), sowie zwei in Bronze für Stephanie Venier/Katharina Truppe (Teamkombi) und Katharina Liensberger (Slalom) - hat Österreichs Alpinskiteam in Saalbach-Hinterglemm weit besser performt, als man sich das gemäß dem Saisonverlauf im Weltcup vorstellen hat dürfen.

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Chance, Rechnungen zu begleichen

"Ich denke schon, dass die Mannschaft den Schwung mitnehmen wird für die letzten Rennen der Saison. Einige werden fühlen, dass sie Rechnungen offen haben. Wie Brennsteiner, er wird sich so nicht geschlagen geben. Brandy hat schon viel einstecken müssen. Dieses Missgeschick spornt ihn richtig an, er will in den letzten Rennen zeigen, was er wirklich drauf hat", sagte ÖSV-Alpinchef Herbert Mandl.

Stefan Brennsteiner war im ersten Durchgang des Riesentorlaufs nur wenige Tore im Lauf, ehe die Bindung am rechten Ski aufging.

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Die Frauen haben in den kommenden fünf Wochen noch je vier Abfahrten und Riesentorläufe sowie je drei Slaloms und Super-G zu absolvieren. Es geht zunächst nach Sestriere, weiter nach Kvitfjell, Åre und La Thuile.

Weiter spannend bei den Frauen

Im Frauen-Rennsport dürfte die Spannung im Gesamtweltcup noch länger aufrecht bleiben, Riesentorlauf-Weltmeisterin Federica Brignone (ITA/799) liegt vor der am Zwölferkogel unter den Erwartungen performenden Lara Gut-Behrami (SUI/729), Slalom-Goldmedaillengewinnerin Camille Rast (SUI/607) und der in Hinterglemm leer ausgegangenen Zrinka Ljutic (CRO/601).

Beste Österreicherin ist auf Platz zehn Cornelia Hütter (395).

Frauen-Abfahrtskugel noch möglich

Brignone führt auch die Wertung in der Abfahrt an (289), dahinter lauern Sofia Goggia (ITA/260) und Hütter (208), die beide bei der WM nicht anschreiben konnten. "Die Abfahrtskugel ist nicht verloren. Es ist ein Ziel, dass wir uns da mit voller Trainer- und Frauenpower reinhängen und ein Wörtchen mitreden", sagte Frauen-Cheftrainer Roland Assinger.

Hütter sei Österreichs beste Athletin in der Weltcupsaison gewesen, wurde aber beim Heimrennen in St. Anton krank, merkte Mandl an. "Dann sieht man, wie schnell das geht, dass man diesen Flow nicht mehr so entwickelt."

Im Super-G ist Gut-Behrami vor Brignone Erste, im Riesentorlauf die WM-Zweite Alice Robinson (NZL) und im Slalom Weltmeisterin Rast. Die WM-Dritte Liensberger ist hinter der Ljutic und Silbermedaillengewinnerin Wendy Holdener Vierte, 116 Punkte fehlen auf Platz eins.

"Für mich heißt es einfach Rennfahren. Die Kugel ist sehr weit weg. Aber ich fahre die nächsten Rennen mit noch mehr Selbstvertrauen und werde schauen, was möglich ist. Abgerechnet wird zum Schluss", sagte die Vorarlbergerin Liensberger.

Vierte große Kugel für Swiss-Star in Reichweite

Die Männer freuen sich vor dem Weltcupfinale in den Vereinigten Staaten noch auf Crans-Montana, Kranjska Gora, Kvitfjell und Hafjell. Offen sind noch vier Abfahrten sowie je drei Super-G, Riesentorläufe und Slaloms. Im Kampf um den Gesamtweltcup ist es bei den Männern wohl nur eine Frage der Zeit, bis Marco Odermatt die große Kugel zum vierten Mal fixieren wird.

Der Swiss-Ski-Superstar führt vor dem Norweger Henrik Kristoffersen (minus 320) und seinem Landsmann Loic Meillard (429), der mit zwei Gold- und einer Bronzemedaille der erfolgreichste Athlet der WM war. Kriechmayr rangiert als bester Österreicher auf Position 16 - 767 Zähler hinter Odermatt.

Odermatt liegt in allen Wertungen in der Topposition, außer im Slalom. In dieser Disziplin bestreitet er keine Rennen. Im Torlauf hat Kristoffersen die Pole-Position inne. Im Super-G fehlen dem zweitplatzierten Kriechmayr, der verletzungsbedingt das Rennen in Kitzbühel verpasst hat, 119 Zähler auf Weltmeister Odermatt.

Riesentorlauf-Weltmeister Raphael Haaser ist nur 22. des Disziplinrankings, für ihn und andere Österreicher gilt laut Mandl: "Vielen sind die Topergebnisse oder die besten Ergebnisse (der Saison/Anm.) hier gelungen, sie werden noch in den restlichen Weltcuprennen aufzeigen."

Der Alpinchef erwähnte unter anderem Venier und den WM-Fünften im Riesentorlauf, Marco Schwarz. Nach diesem "Ausrufezeichen" des Kärntners seien noch "sehr gute Leistungen zu erwarten".




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