Norwegens Skiverband kommt nicht zur Ruhe. Zum anhaltenden Streit um Henrik Kristoffersens Kopfsponsor-Wünsche kommt nun harte Kritik an Cheftrainer Christian Mitter.
In einem Brief an die Verbandsführung kritisiert das medizinische Team den Steirer. Anlass für den Brief ist der Führungsstil Mitters. Im Brief fallen bei der Beschreibung Wörter wie "Verhöhnung", "Unsichtbarkeit" oder "scharfe Maßregelungen".
Der Brief wurde am 22. Februar, unmittelbar nach Ende der Ski-WM, an den Verband gesendet.
Abgänge drohen
Laut dem norwegischen TV-Sender NRK würden alle acht Mitglieder des medizinischen Teams den als Warnung gedachten Brief unterstützen.
So heißt es darin: "Leider werden mehrere aus dem Team aufhören. Dabei hat Mitters Verhalten einen großen Einfluss bei deren Entscheidung. Wenn sich die Situation nicht ändert, werden weitere Abgänge folgen."
Die Betreuer attestieren Mitter "zweifellos große Qualitäten als Ski-Trainer und Organisator. Aber in unseren Augen ist seine Philosphie und sein Umgang mit dem Team so unglücklich, dass in Frage gestellt werden sollte, ob er weiterhin eine zentrale Führungsposition inne haben soll."
Wie Doktor Ellen Moen erklärt, bedauert das Team allerdings, dass dieser Brief nun an die Öffentlichkeit gelangt sei.
Mitter nimmt Kritik an
Der Kritisierte nimmt beim Sender NRK kurz Stellung: "Ich weiß, dass es eine Beschwerde gegen meinen Führungsstil und meine Kommunikationsformen gegeben hat. Ich nehme dieses Fedback ernst. Ich will aber zuerst genauer erfahren, worum es geht. Dann möchte ich die Vorwürfe in geordnerter und konstruktiver Art durchgehen."
Alpin-Direktor Claus Ryste ist überzeugt, dass das Problem zu lösen ist: "Ich kann zwar zu internen Angelegenheiten unserer Angestellten keine Stellungnahme abgeben. Ich glaube aber, dass wir das auf gutem Weg lösen werden."